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  • Mentale Stärke-Der unterschätzte Wachstumstreiber der Zukunft

    Mentale Stärke-Der unterschätzte Wachstumstreiber der Zukunft

    In einer Arbeitswelt, die zunehmend von Unsicherheit, Informationsflut und permanenter Erreichbarkeit geprägt ist, rückt die psychische Widerstandskraft der Mitarbeitenden in den Fokus. Mentale Gesundheit ist nicht nur ein humanistisches Ideal, sondern auch ein ökonomisch messbarer Werttreiber. Unternehmen, die das Potenzial mental starker Mitarbeiter nutzen, steigern nachweislich Produktivität, Innovationskraft und die Stabilität ihrer wirtschaftlichen Kennzahlen. Der Zusammenhang ist kein bloßer Trend – er ist wissenschaftlich fundiert und betriebswirtschaftlich relevant.

    Mentale Gesundheit als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

    Investitionen in psychische Gesundheit sind daher nicht nur ethisch, sondern auch finanziell sinnvoll. Eine Metaanalyse von Deloitte (2020) untersuchte über 100 Initiativen zur Förderung mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz. Ermittelt wurde ein durchschnittlichen Return on Investment (ROI) von 4:1. Jeder investierte Euro brachte vier Euro an Einsparungen durch reduzierte Fehlzeiten, geringere Fluktuation und gesteigerte Produktivität zurück. Besonders nachhaltig erwiesen sich Programme, die länger als drei Jahre bestanden.

    Ähnlich klare Ergebnisse liefert eine Untersuchung von Knapp et al. (2020) vom King’s College London. In ihrer Metaanalyse identifizierten sie in 85 % der ausgewerteten Programme signifikante Effekte auf die Gesundheit der Mitarbeitenden und auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Leistung, Bindung und Krankheitsquoten. Dies korrespondiert mit Daten der WHO, die den weltweiten wirtschaftlichen Schaden durch Depression und Angststörungen auf rund eine Billion US-Dollar pro Jahr beziffert – verursacht durch über zwölf Milliarden verlorene Arbeitstage.

    Was mentale Widerstandskraft bewirkt

    Resiliente Mitarbeitende verfügen über ein stabiles psychisches Grundgerüst, das es ihnen erlaubt, mit Unsicherheiten, Druck und Rückschlägen konstruktiv umzugehen. Laut einer globalen Aon-Studie sind 86 % der resilienten Mitarbeitenden hochmotiviert – verglichen mit nur 44 % bei Mitarbeitenden mit geringer psychischer Belastbarkeit. BMC Public Health zeigt in ihren Studien, dass Resilienz in starkem Zusammenhang mit Engagement (r = 0,356) und Arbeitszufriedenheit (r = 0,608) steht.

    Diese Unterschiede spiegeln sich unmittelbar in der Leistungsfähigkeit wider. Resiliente Beschäftigte zeigen weniger Stresssymptome, höhere Problemlösekompetenz, emotionale Intelligenz und Teamfähigkeit – allesamt Schlüsselqualifikationen für moderne, dynamische Arbeitsumfelder. Besonders in wissensintensiven Branchen entscheidet mentale Stärke zunehmend über Innovationsfähigkeit und Anpassungsgeschwindigkeit.

    Evidenzbasierte Wirkung von Mentaltrainings

    Mentaltrainings wie kognitive Verhaltenstrainings, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR), Resilienzschulungen oder Neurofeedback – erweisen sich als hochwirksam. Eine groß angelegte Metaanalyse von Tan et al. (2021), veröffentlicht im Journal Occupational Health Psychology, analysierte 56 Interventionsstudien mit über 10.000 Teilnehmenden.

    Das Ergebnis: Mentaltrainings führten zu einer signifikanten Reduktion von arbeitsbezogenem Stress (mittlere Effektstärke d = 0.53), einer Steigerung der emotionalen Stabilität (d = 0.45) sowie einer deutlichen Zunahme von Arbeitsengagement und Zufriedenheit.

    Besonders wirksam waren dabei Programme mit einer Laufzeit von mindestens acht Wochen, die sowohl kognitive Strategien als auch achtsamkeitsbasierte Methoden kombinierten.

    Eine umfassende Metaanalyse von Tan et al. (2021), veröffentlicht im Journal of Occupational Health Psychology, analysierte 56 Interventionsstudien mit über 10.000 Teilnehmenden.

    Das Ergebnis:

    Mentaltrainings führten zu signifikant weniger Stress (mittlere Effektstärke d = 0.53), höherer emotionaler Stabilität (d = 0.45) und messbarem Produktivitätsgewinn.

    Besonders wirksam erwiesen sich hybride Formate, die kognitive Verhaltenselemente mit achtsamkeitsbasierten Methoden kombinierten.

    Auch im Führungskontext sind diese Programme hocheffektiv:

    In einer kontrollierten Studie von Krick & Felfe (2020) zeigte ein sechswöchiges Resilienztraining für Führungskräfte messbare Verbesserungen in Selbstwirksamkeit, Stressregulation und Führungsmotivation – mit stabiler Wirkung auch drei Monate nach der Intervention. Nach nur sechs Wochen zeigten sich signifikant verbesserte Werte in Selbstwirksamkeit, Stressbewältigung und Führungsqualität. Die Effekte waren auch nach drei Monaten noch stabil nachweisbar – ein Indiz für die Nachhaltigkeit solcher Trainingsformate.

    Kulturwandel statt Einzelinterventionen

    Damit mentale Gesundheitsförderung ihre volle Wirkung entfalten kann, ist ein systemischer Ansatz entscheidend. Erfolgreiche Programme setzen auf drei Ebenen an: auf individueller Ebene (z. B. Coaching, Achtsamkeit, Beratung), auf Führungsebene (z. B. emotionale Kompetenzen, Stressfrüherkennung) und auf Organisationsebene (z. B. realistische Zielsysteme, flexible Arbeitszeiten, enttabuisierende Kommunikation).

    Ein Best-Practice-Beispiel liefert das kanadische Unternehmen Bell Canada. Mit einem mehrstufigen Mental-Health-Programm senkte das Unternehmen seine Langzeitkrankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen um über 50 % . Die angenehmen Begleiterscheinungen: gesteigerter Zufriedenheit, sinkender Fluktuation und höherem Engagement.

    Wettbewerbsvorteil durch mentale Fürsorge

    Aktives Engagement für mentale Gesundheit wirkt sich darüber hinaus positiv auf das Employer Branding aus – ein entscheidender Faktor in Zeiten von Fachkräftemangel. Unternehmen mit sichtbarer psychischer Fürsorge gelten insbesondere bei jüngeren Generationen als attraktive Arbeitgeber. Laut einer McKinsey-Studie (2022) zählt die mentale Gesundheit für über 60 % der Generation Z zu den drei wichtigsten Kriterien bei der Jobwahl. Unternehmen im „Wellbeing 100“-Index, die gezielt in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, erzielten in den vergangenen fünf Jahren bis zu 20 % höhere Renditen als der S&P 500.

    Das ungenutzte Potenzial mental starker Mitarbeitender

    Mentale Stärke ist weit mehr als Stressresistenz – sie ist die Grundlage für unternehmerisches Wachstum und persönliche Entfaltung. Mitarbeitende mit hoher psychischer Resilienz agieren lösungsorientiert, übernehmen Verantwortung auch in komplexen Situationen und bringen kreative Impulse ein, anstatt sich von Rückschlägen lähmen zu lassen. Ihre Fähigkeit zur Selbstregulation, zur Perspektivübernahme und zum Umgang mit Unsicherheit macht sie zu natürlichen Multiplikatoren für kulturellen Wandel und unternehmerische Innovation. Mental starke Mitarbeitende zeigen deutlich häufiger proaktives Verhalten, begleiten Change-Prozesse konstruktiv und erreichen eine bis zu 25 % höhere individuelle Produktivität (Tan et al., 2021; Aon, 2020). Sie sind weniger krank. Sie sind die Menschen, die andere mitziehen, Projekte vorantreiben und Komplexität mit Klarheit begegnen. In einer Zeit, in der Innovationsgeschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit über Marktanteile entscheiden, sind sie das wertvollste Kapital einer Organisation. Wer ihr Potenzial erkennt und gezielt fördert, investiert in die strategische Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

    Konkrete Hacks zur Förderung mentaler Stärke im Unternehmensalltag

    1. Microbreaks strategisch einsetzen
      Kurze, bewusste Pausen von 2–5 Minuten alle 60–90 Minuten fördern die kognitive Leistungsfähigkeit und reduzieren mentale Erschöpfung – belegt durch Studien der Universität Illinois (Ariga & Lleras, 2011).
    2. Tägliche 3-Minuten-Achtsamkeit
      Schon wenige Minuten fokussierter Atem- oder Körperwahrnehmung am Arbeitsplatz verbessern laut JAMA Internal Medicine (2014) die Stressresistenz und erhöhen die emotionale Stabilität.
    3. Emotionale Check-ins in Meetings etablieren
      Ein kurzes „Wie geht’s mir heute?“ zu Beginn von Teammeetings stärkt psychologische Sicherheit und emotionale Selbstwahrnehmung. Dies wurde im Google Project Aristoteles als ein Schlüsselmerkmal resilienter Teams erkannt.
    4. Lösungsorientierte Feedbackkultur etablieren
      Positives, zukunftsgerichtetes Feedback („Feedforward“) fördert laut Gallup-Studien das Selbstwirksamkeitserleben und aktiviert Problemlösekompetenz anstelle von Defensivhaltung.
    5. Digital Detox-Zonen schaffen
      In Besprechungsräumen oder Ruhezonen auf Smartphone- und Laptop-Nutzung verzichten. Das hilft, mentale Reizüberflutung zu reduzieren und fördert regenerative Pausen.
    6. Stärkenprofil im Team sichtbar machen
      Tools wie das VIA-Character-Strengths-Profil helfen, individuelle Ressourcen zu identifizieren und im Team sichtbar zu machen. Menschen, die ihre Stärken bewusst einsetzen, sind laut Studien (Seligman et al., 2005) glücklicher und widerstandsfähiger.
    7. Mentale Fitness-Tage einführen
      Fokussierte Workshops, Keynotes oder Impulsformate auf mentale Themen wie Resilienz, Gelassenheit, Selbstführung oder „Growth Mindset“.
    8. Mentale Buddy-Systeme
      Mitarbeitende bilden Zweierteams, die sich wöchentlich zu Zielen, Belastungen oder Fortschritten austauschen. Soziale Verbundenheit federt messbar Stresssignale ab. (Cohen et al., 2000).
    9. 5-Minuten-Reflexion am Tagesende
      Eine einfache Journaling-Routine: „Was ist mir heute gelungen? Was habe ich gelernt? Was lasse ich los?“ – fördert Selbstregulation und stärkt nachweislich das subjektive Wohlbefinden (Pennebaker, 1997).
    10. Sprechzeit pro Person in Meetings deckeln
      Um psychologische Gleichwertigkeit zu fördern und Denkvielfalt zu stärken, kann jede*r z. B. 2–3 Minuten Redezeit pro Thema erhalten. Das stärkt Beteiligung und psychologische Sicherheit (Harvard Business Review, 2017).
  • Wandel braucht Narration

    Wandel braucht Narration

    – Kommunikation als Schlüssel zur Transformation- Die digitale Transformation ist weit mehr als ein technisches Projekt – sie ist ein kultureller Wandel. Wer diesen Wandel erfolgreich gestalten will, muss kommunizieren. Und zwar klar, zielgerichtet und empathisch. Kommunikation ist der Motor der Veränderung. Unternehmenskommunikation bezieht sich auf die Aufgabe von Organisationen, mit
    ihren Stakeholdern «leistungsfähige Kommunikationsbeziehungen» (Mast, 2020, S. 8) zu etablieren und zu pflegen mit dem Zweck der Verständigung und Beeinflussung (Zerfaß, Piwinger et al., 2022, S. 5). Die
    Digitalisierung, verstanden als «Integration digitaler Technologien in Prozesse und Produkte» (Pleil & Helferich, 2020, S. 2), hat diesen Austausch und seine Rahmenbedingungen stark verändert.


    Changekommunikation schafft Changebewusstsein

    Digitale Transformation ist zu 80 Prozent Kulturwandel und nur zu 20 Prozent Technologie. Der wahre Hebel liegt nicht im Code, sondern im Kopf. Deshalb gilt: Kommunikation muss einfach, wiederholt und zielgruppengerecht erfolgen. Nur so entsteht aus Informationen Verständnis – und aus Verständnis Handlung.

    Dabei steht nicht die Technologie im Vordergrund, sondern ihr konkreter Nutzen. Was verbessert sich durch den Wandel? Was bedeutet das für den Einzelnen? Nur wenn diese Fragen beantwortet werden, wird aus Skepsis Akzeptanz. Die Sprache ist dabei entscheidend: aktiv, verständlich, authentisch.

    Die Rolle der Kommunikation auf 3 Ebenen:

    • Mikroebene: Digitale Transformation innerhalb der Kommunikationsabteilungen.
    • Mesoebene: Funktion der Unternehmenskommunikation im Transformationsprozess der gesamten Organisation.
    • Makroebene: Schaffung von Akzeptanz für den Transformationsprozess in Markt und Gesellschaft.

    Kommunikationsverantwortliche übernehmen eine strategische Schlüsselfunktion
    Die Studie „Kommunikation in der digitalen Transformation“ zeigt deutlich, dass Kommunikationsverantwortliche in Transformationsprozessen nicht nur als „Übersetzer“ technischer Veränderungen auftreten, sondern zunehmend auch strategisch mitgestalten. Sie sind gefragt, die digitale Transformation nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu treiben – indem sie den Wandel erklären, Beteiligung fördern und Orientierung geben. Dafür braucht es eine stärkere Verzahnung von Kommunikation mit Führung und Change Management.


    Digitale Kompetenzen sind noch ungleich verteilt
    Ein weiteres zentrales Ergebnis aus den Studien ist der Nachholbedarf bei digitalen Kompetenzen in Kommunikationsabteilungen selbst. Während einzelne Mitarbeitende oder Teams bereits fortgeschrittene Tools und Methoden nutzen, fehlt oft eine durchgängige digitale Kompetenzentwicklung in der gesamten Organisation. Das wirkt sich negativ auf die Innovationsfähigkeit und Glaubwürdigkeit aus – insbesondere wenn Kommunikation selbst im digitalen Wandel hinterherhinkt.


    Vertrauen wird zum zentralen Erfolgsfaktor
    In einem zunehmend digitalen und komplexen Umfeld ist Vertrauen das Fundament wirksamer Kommunikation. Die Studienlage macht deutlich: Wer Wandel erfolgreich kommunizieren will, muss transparent, authentisch und empathisch agieren. Nur so lassen sich Unsicherheiten abbauen und die Veränderungsbereitschaft stärken. Besonders glaubwürdig ist die Kommunikation dann, wenn sie nicht nur informiert, sondern zum Dialog einlädt und konkrete Teilhabe ermöglicht.


    Transformationswiderstände verstehen – nicht bekämpfen

    Veränderung erzeugt Widerstand – und das ist normal. Angst vor dem Unbekannten, Unsicherheit über neue Prozesse oder Zweifel am Nutzen: Diese Emotionen gehören dazu. Es ist daher zu betonen, dass Widerstände ernst genommen und aktiv angesprochen werden müssen. Kommunikation wird so zum Werkzeug der Aufklärung, Beruhigung und Motivation. CommTech, als Schnittstelle zwischen Kommunikation und Technologie, wird zum Erfolgsfaktor. Der Beitrag der Kommunikation zu Mitarbeiterbindung oder «Corporate Bonding» kann auf zwei Ebenen erfolgen: Erstens über die Vermittlung eben dieser Themen über gutes Storytelling, zweitens aber auch über das Bereitstellen und Moderieren von internen Kommunikationsplattformen und das Management interner Communities. Dies schafft Verbundenheit und Zugehörigkeit.

    Drei zentrale Barrieren gilt es dabei zu adressieren:

    • Nicht-Wissen: durch Information und transparente Kommunikation überwinden
    • Nicht-Können oder -Dürfen: durch klare Zuständigkeiten, Schulungen und organisatorische Rahmenbedingungen beheben
    • Nicht-Wollen: durch Beteiligung, Perspektivwechsel und sinnstiftende Kommunikation auflösen

    Kultur ist der Nährboden für Wandel

    Technologien kann man einführen, Kultur muss man gestalten. Und genau hier liegt die eigentliche Herausforderung. Die digitale Kultur basiert auf Offenheit, Mut zum Ausprobieren, Fehlerfreundlichkeit und bereichsübergreifender Zusammenarbeit. Doch diese Werte widersprechen oft der traditionellen Verwaltungskultur, die auf Stabilität, Verlässlichkeit und klaren Hierarchien basiert.

    Ein digitales Mindset lässt sich nicht anordnen – aber die Rahmenbedingungen lassen sich verändern. Wer Spielräume schafft, Experimente erlaubt und Netzwerke stärkt, legt den Grundstein für eine neue Denkweise. Mit der Zeit folgt dann auch das Mindset – nicht andersherum. Wer die Kommunikationsabteilung konsequent auf die Digitalisierung ausrichtet, wird auch die Organisation anpassen müssen. Reaktionsgeschwindigkeit wird im Kommunikationsalltag zu einem neuen Wert, der Toleranz statt Perfektion verlangt. Strukturen und Prozesse müssen sicherstellen, dass die strategischen Themen des Unternehmens, aber auch die in Markt und Gesellschaft relevanten Themen aufgegriffen, bearbeitet und zum richtigen Zeitpunkt über die richtigen Kanäle in der richtigen Form kommuniziert werden – multimodal und crossmedial. Agile Strukturen erleichtern die entsprechenden Prozesse.

    Kulturwandel ist oft Voraussetzung wie auch Ergebnis der digitalen Transformation.

    Transformation braucht Menschen, die vorangehen. Führungskräfte, Changemaker, Innovatoren sind nicht nur Entscheider, sondern auch Kommunikatoren. Sie gestalten den Wandel durch ihr Verhalten – und ihre Geschichten. Persönliche Erfahrungen, individuelle Lernprozesse und eigene Zweifel machen Veränderung nachvollziehbar und nahbar.

    Zugleich werden freiwillige Netzwerke von „Digitalen Enthusiasten“ gefördert, die als interne Multiplikatoren wirken. Sie helfen dabei, den Wandel auf Augenhöhe zu verankern – von innen heraus, über Abteilungsgrenzen hinweg. Dazu zählen der konsequente Ausbau digitaler Kompetenzen in den Kommunikationsabteilungen, die stärkere Integration von Kommunikation in strategische Führungsprozesse sowie die Etablierung einer dialogorientierten, offenen Kommunikationskultur. Zudem fordert die Studie, interne Kommunikationsstrukturen agiler zu gestalten und neue digitale Formate zu nutzen, um Mitarbeitende aktiv einzubinden. Diese Agenda unterstreicht: Wer Wandel gestalten will, muss Kommunikation systematisch entwickeln – als Motor für Kultur, Zusammenarbeit und Zukunftsfähigkeit.


    Kommunikationsherausforderungen ein Spagat zwischen verändern und bewahren

    Die Digitalisierung bringt nicht nur Chancen, sondern auch kommunikative Spannungsfelder mit sich:

    • Zunächst Mehraufwand statt sofortiger Entlastung: Digitalisierung bedeutet zunächst Investitionen – Zeit, Geld und Energie. Der Nutzen wird oft erst später sichtbar.
    • Hohe Erwartungen der Beteiligten: Digitale Services sollen jederzeit, intuitiv und reibungslos funktionieren. Gleichzeitig muss die Organisation auch analoge Angebote aufrechterhalten.
    • Die Mitarbeitenden sollten aber auch wahrnehmungspsychologisch geschult werden:
      • Wie funktionieren Narrative?
      • Was ist Framing?
      • Wie funktioniert generell die menschliche Wahrnehmung?
    • Unterschiedliche Veränderungsgeschwindigkeiten und Rhytmen: schneller agieren kann, heißt auch – „fail fast.
    • Unternehmen müssen deshalb in der Lage sein, in den öffentlichen Diskursen Stellung zu nehmen zu Potenzialen und Herausforderungen des mit der Digitalisierung verbundenen gesellschaftlichen Wandels.
    • Ambivalente Haltungen: Viele nutzen digitale Tools im Alltag intensiv, andere stehen deren Einführung aber skeptisch gegenüber.

    Diese Gegensätze müssen in der Kommunikation offen benannt, erklärt und ausgeglichen werden. Glaubwürdigkeit entsteht dort, wo nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen ehrlich vermittelt werden. Unternehmen, in denen Kommunikationsverantwortliche frühzeitig in strategische Entscheidungen eingebunden werden, haben deutlich bessere Voraussetzungen für erfolgreiche Transformationsprozesse. Diese Entwicklung verlangt eine stärkere Aufwertung der Kommunikationsfunktion – nicht als bloßes Sprachrohr, sondern als Gestalterin von Kultur und Haltung.


    Intern stark – extern wirksam

    Obwohl der Fokus auf interner Kommunikation liegt, hat der Wandel auch eine Außenwirkung. Eine transparente, verständliche und dialogorientierte Kommunikation stärkt das Bild einer modernen, kundennahen Organisation – und damit das Vertrauen in das Unternehmen. Relevant sein und Vertrauen schaffen sind Postulate für die Unternehmenskommunikation, welche die Zeiten bislang überdauert haben und wohl noch lange ihre Gültigkeit behalten. Im dramatischen Wandel, welcher Gesellschaften, Staaten und da
    mit auch Organisationen und Unternehmen in den letzten Jahren erfasst hat, werden diese zwei Postulate allerdings zu einer immer größeren Herausforderung.

    Die Botschaft ist klar: Digitale Transformation ist kein Selbstzweck. Sie dient den Menschen. Wer das glaubhaft vermitteln kann, gewinnt Mitstreiter – intern wie extern. Fehlende digitale Reife hemmt die Wirkung
    Viele Kommunikationsabteilungen sind selbst noch nicht ausreichend digital transformiert. Dies betrifft sowohl technische Infrastruktur als auch methodisches Know-how und Mindset. Dieser Rückstand erschwert nicht nur die digitale Kommunikation nach außen, sondern auch die interne Vorbildfunktion. Es braucht daher gezielte Investitionen in die digitale Reife von Kommunikationsbereichen – nicht nur in Tools, sondern vor allem in Kompetenzen und agile Arbeitsweisen. Die Menschen bewegen sich nur noch auf bestimmten Kanälen und Plattformen, tauschen sich in ihren eigenen Communities aus und sind für Unternehmen immer
    schwerer erreichbar. Communities bilden oft eigentliche Echokammern und bestätigen sich gegenseitig in ihren Narrativen.

    Die Rolle der Kommunikationsabteilung ist es, diese Themen in Narrative zu verwandeln und mediengerecht aufzubereiten. Der Einsatz von Bewegtbild, Voice-Formaten, die Nutzung von Botschafter und Netzwerken sind Stichworte, wie im digitalen Raum Aufmerksamkeit generiert werden kann. Erfolgreiches Storytelling verknüpft die unternehmensstrategischen Themen mit den Lebens- und Kommunikationswelten der Stakeholder.


    Transformation und ihre Stories

    Die digitale Transformation ist unumgänglich. Aber sie ist gestaltbar – mit Kommunikation als Kompass. Wer Veränderung verständlich macht, schafft Vertrauen. Wer Beteiligung ermöglicht, baut Motivation auf. Und wer Kultur lebt, bringt Menschen in Bewegung. Erfolg hängt von der Haltung ab – nicht nur vom Kanal
    Ein besonders interessanter Aspekt der Forschung betrifft die Haltung hinter der Kommunikation. Die Studie macht deutlich: Technologische Mittel wie Social Intranets, Collaboration-Tools oder digitale Storytelling-Formate entfalten nur dann Wirkung, wenn sie mit einer dialogischen, offenen und lernbereiten Haltung verbunden sind. Erfolgreiche Kommunikation im Wandel basiert nicht auf Senden, sondern auf Zuhören, Partizipation und dem Mut, auch über Unsicherheiten zu sprechen. Diese Haltung muss in der Organisation aktiv gefördert werden.

    Wandel braucht Worte. Und diese Worte brauchen Haltung.


    🔟 Kommunikations-Hacks für erfolgreiche digitale Transformation

    1. Wiederhole mit Absicht
      Wichtige Botschaften brauchen Wiederholung – über verschiedene Kanäle, Formate und in leicht variierten Formulierungen. Menschen merken sich Dinge nicht beim ersten Mal. Wiederholung schafft Vertrauen. Vertrauen und Wiederholung bringt Loyalität.
    2. Sprich die Sprache deiner Zielgruppe
      Verzichte auf Fachjargon. Nutze Beispiele, Bilder und Begriffe, die im Alltag der Zielgruppe verankert sind. Was man versteht, nimmt man eher an.
    3. Erzähle persönliche Geschichten
      Menschen folgen Menschen – nicht PowerPoints. Persönliche Erlebnisse, Fehler und Lernerfolge machen Veränderung greifbar und inspirierend.
    4. Nutze das Prinzip der kleinen Schritte
      Zeige Erfolge, auch wenn sie klein sind. Sichtbare Fortschritte motivieren mehr als große Visionen, die noch weit entfernt sind.
    5. Baue emotionale Brücken
      Sprich nicht nur über Zahlen, Prozesse und Tools – sondern auch über Hoffnungen, Sorgen und Werte. Emotionale Resonanz ist der Schlüssel zur Veränderungsbereitschaft.
    6. Stelle Fragen statt nur Antworten zu liefern
      Veränderung gelingt, wenn Menschen mitdenken dürfen. Fragen wie „Was würde dir helfen?“ oder „Was bremst dich aktuell?“ öffnen Räume für Beteiligung.
    7. Feiere digitale Pioniere sichtbar
      Wertschätze öffentlich diejenigen, die mutig Neues ausprobieren. Das motiviert andere und macht Vorbilder sichtbar.
    8. Fördere Peer-Kommunikation
      Lass Mitarbeitende untereinander erzählen, wie sie mit Veränderungen umgehen. Kolleg*innen glauben wir oft mehr als Vorgesetzten oder externen Experten.
    9. Kommuniziere auch das Unperfekte
      Nicht jede digitale Lösung ist sofort perfekt. Offenheit über Baustellen schafft Vertrauen – und reduziert die Erwartung an „glatte“ Kommunikation.
    10. Erlaube Humor und Leichtigkeit
      Transformation ist anstrengend – Humor wirkt entlastend, nimmt Druck raus und schafft Nähe. Auch ernste Themen dürfen leicht kommuniziert werden.

  • Wie funktioniert Arbeiten und Lernen in solchen Extremsituationen?

    Anpassungslernen ist Singlelooplernen und Reaktion auf Umwelteinflüsse. Singlelooplernen wird durch einen Try and Errorprozess ausgelöst. Das was gut funktioniert, wird dabei nicht hinterfragt.

    Teamspirit in verteilten Teams

    Um den Teamspirit in verteilten Teams halten zu können, helfen uns Werkzeuge, die es in dieser Phase gewusst einzusetzen gilt. Veränderungslernen und Prozesslernen braucht Methodik und ein gut moderiertes Gestalten. Wir haben die wichtigsten Wissensformate für sie zum Download aufgelistet.

    6 Denkhüte
    5 Fingertechnik
    After Action Review
    Aktionslernen
    Argumentationscard
    Art of hosting
    Assessalog
    Assoziationpaarbildung
    Balanced Education Scorecard
    Balanced Scorecard
    Barcamp
    Benchmarking
    Best Practice Sharing
    Bewertungs-Spinne
    Beziehungslandkarten
    Blogs
    Brainstorming Revististed
    Brownbaglunch
    E-Coaching
    Communities of Practice
    Communitycanvas
    Computer Aided Interviews
    Content Management System
    Corporate Learningsprint
    Crealog
    Curation Service
    Data Warehouse
    Denkmethode
    Delphi Methode
    Design Thinking
    Digital Flow
    Doalog
    EISIS
    Enterprise Information Portal
    e-Portfolio
    Expert Debriefing
    FAQ
    Fishbowl
    Flipping Classroom
    Fokusmetaphern
    Fuckup-Call
    Fuckup-Coffee
    Gelbe Seiten
    Gelbe und blaue Seiten
    Geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement
    Golden Circle
    Hacks
    ICK-Handbuch (Information-Communication-Knowledge)
    Ideentreff
    Impactanalyse
    Inhaltsanalyse
    Interview-Methode
    Jobmap
    Job Rotation
    KM Instrument Szenario Workshop
    KM Instrument WIKI
    KM-Instrument Knowledge Quick Scan
    KM-Portfolio
    Knowledgecamp
    Kompetenzrad
    Kollegioales Team Coaching
    KOMMIT – Kommunikation im Team
    Kommunikationsforum
    Kompetenz Portfolio
    Königsgeschichten
    Kopfstandtechnik
    Kulturwissensdialog
    Learning History
    Lerngemeinschaft
    Lernlab
    Lernpartnerschafttreffen
    Lernstationen AR/VR
    Lerntagebuch
    Lessons learned
    Lessonslearnedgruppeninterview
    Library Thing
    Litfasssäulenübung
    Lotus Blossom
    Lunch- Bingo
    Mapping Customer Sucessstories
    Mentorensystem
    Metaphernanalyse
    Methode 6-3-5
    MicroLearning und Narration
    MicroStory
    MikroArt
    Mind Mapping – Wissenslandkarte
    Mindsetchallenge
    MOOC
    Morphologischer Tableau
    Murder Schema
    Netzwerkanalyse
    Newsletter
    Nichtkundensalon
    Open Space
    Organizational Memory
    Planspiel
    Potenzialanalyse Wissen und Produktivität
    Projektlernen
    Qualitätszirkel
    Quickwinworkshop
    Reflexives Monitoring
    Retros
    Salons
    Selbstorganisiertes Lernen
    Sharalog
    Sharing Platform
    Short Communication
    Skandia Navigator
    Software Steckbrief
    Speedmentoring
    Soundingboard
    Soziogramm
    Systemisches Porträt
    SQ3R Technik
    Stärken-Schwächen Analyse
    Story Telling One Day
    Szenariotechnik
    Tandems
    Teamcanvas
    Teamwalk
    Techweeklies
    The story of knowledge
    Think tank
    Transferstories
    Unkonferenz
    Walt Disney Methode
    Wertschätzendes Interview
    Wiki
    Wissensbilanz
    Wissensbroker
    Wissendialoge
    Wissensdiamantworkshop
    Wissenskarten/Wissensentwicklungskarten
    Wissenslandkarte
    Wissensmarktplatz
    Wissensmatrix
    Wissensmeeting
    Wissensorientiertes Mitarbeitergespräch
    Wissenspool
    Wissensstafette
    Wissensstrukturierung durch Taxonomie
    Wissensträgerkarten
    Wissenswerkstätte
    Wissenswörterbuch
    Workingout Loud
    World Cafe
    ValueMatch
    eKnowledge Capturing
    Knowledge Exchange
    quICK win Benchmark Wissensproduktivität
    Zeitstrahltechnik
    Zettelkastenprinzip
    Zukunftswerkstatt

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