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  • Paradoxien der Organisation – Ein unvermeidbares Spannungsfeld

    Paradoxien der Organisation – Ein unvermeidbares Spannungsfeld

    Organisationen zwischen Widerspruch und Notwendigkeit

    Organisationen stehen in einem permanenten Spannungsfeld zwischen widersprüchlichen Anforderungen. Sie sollen flexibel sein, aber gleichzeitig stabile Strukturen aufweisen; Innovation fördern, aber zugleich effiziente Prozesse garantieren; Individualität anerkennen, aber auch kollektive Ziele verfolgen. Diese Widersprüche sind keine Ausnahme oder ein Fehler, sondern tief in der Natur sozialer Systeme verankert. Die Fähigkeit, mit Paradoxien umzugehen, entscheidet über den langfristigen Erfolg einer Organisation.

    In der Organisationsentwicklungen gehen wir über die bloße Identifikation solcher Widersprüche hinaus und zeigen, wie Organisationen Paradoxien nicht nur „managen“, sondern aktiv für ihre Weiterentwicklung nutzen können. Wir analysieren verschiedene Typen von Paradoxien, beleuchten ihre psychologischen, strukturellen und strategischen Dimensionen und zeigen anhand von Organisationsfällen wie die Organisation durch das richtige Verständnis paradoxer Spannungen widerstandsfähiger und erfolgreicher wird.


    Die Natur organisationaler Paradoxien

    Was macht ein Paradoxon aus?

    Paradoxa zeichnen sich durch eine scheinbare Unlösbarkeit aus: Zwei widersprüchliche, aber gleichermaßen gültige Prinzipien stehen nebeneinander und fordern beide Beachtung. Im Gegensatz zu klassischen „Problemen“, die durch eine rationale Entscheidung gelöst werden können, lassen sich Paradoxien nicht „auflösen“, sondern nur austarieren.

    Paradoxa entstehen in Organisationen, weil sie sich in einem komplexen Umfeld bewegen, das mehrere Anforderungen gleichzeitig stellt. Dies wird oft in zwei Dimensionen sichtbar:

    • Zeitliche Paradoxien: Eine Entscheidung, die kurzfristig sinnvoll erscheint, kann langfristig schädlich sein (z. B. kurzfristige Gewinnmaximierung vs. langfristige Nachhaltigkeit).
    • Strukturelle Paradoxien: Unterschiedliche Bereiche innerhalb der Organisation verfolgen unterschiedliche, oft widersprüchliche Ziele (z. B. Vertrieb strebt Wachstum an, Compliance fordert Risikominimierung).

    Klassifikation organisationaler Paradoxien

    Werfen wir einen Blick in die Organisationstheorie, erkennen wir bei Ortmann als zentrale These, dass Organisationen nicht durch starre Regeln und Formalismen gesteuert werden, sondern durch eine Mischung aus formellen Strukturen und informellen Praktiken, die kreative Interpretationen und sogar Regelabweichungen beinhalten. Er betont die Bedeutung von „gebundenem Entscheiden“, also der Notwendigkeit, innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen dennoch flexibel zu agieren. In seinem Werk hebt er hervor, dass Organisationen immer mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeit umgehen müssen, Laut Organisationstheoretiker Günther Ortmann lassen sich Paradoxien in verschiedene Kategorien unterteilen:

    1. Leistungsparadoxon
      Organisationen müssen effizient UND innovativ sein. Zu starke Prozessoptimierung kann die Kreativität hemmen.
    2. Identitätsparadoxon
      Unternehmen sollen ihre Kernwerte bewahren, müssen sich aber gleichzeitig an veränderte Marktbedingungen anpassen.
    3. Führungsparadoxon
      Führungskräfte sollen klare Anweisungen geben, aber auch partizipative Entscheidungsprozesse fördern.
    4. Marktparadoxon
      Unternehmen sollen kundenorientiert sein, aber auch eigene strategische Ziele verfolgen.

    Diese Paradoxa sind nicht isoliert voneinander zu betrachten – oft verstärken sie sich gegenseitig.


    Paradoxien und ihre Dynamik in der Praxis

    Ambivalenzen in Organisationen entstehen aus den oft widersprüchlichen Anforderungen, Erwartungen und Dynamiken, die sie prägen. Einerseits müssen Organisationen Stabilität gewährleisten, indem sie klare Strukturen, Regeln und Prozesse etablieren, andererseits erfordert ihre Umwelt kontinuierliche Anpassung, Flexibilität und Innovation. Diese Spannung zwischen Ordnung und Wandel führt dazu, dass Organisationen gleichzeitig standardisieren und improvisieren, kontrollieren und vertrauen sowie Effizienz und Kreativität fördern müssen. Auch in der Führung zeigt sich Ambivalenz: Führungskräfte sollen Orientierung geben, aber auch partizipative Entscheidungsprozesse ermöglichen. Solche Widersprüche sind nicht einfach auflösbar, sondern müssen produktiv genutzt werden, um Organisationen handlungsfähig und widerstandsfähig zu halten.

    Stabilität vs. Veränderung – Das Dilemma der Evolution

    Jede Organisation muss sich weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben, doch zu radikale Veränderungen destabilisieren die bestehende Struktur. Besonders deutlich zeigt sich dieses Paradoxon bei traditionellen Unternehmen, die sich in einem disruptiven Umfeld behaupten müssen.

    Fallbeispiel:
    Ein etablierter Automobilhersteller muss sich zwischen zwei widersprüchlichen Anforderungen entscheiden:

    • Die bestehenden Verbrennermotoren weiterhin optimieren und verkaufen, um kurzfristige Gewinne zu sichern.
    • Gleichzeitig massiv in Elektrofahrzeuge investieren, um langfristig nicht den Anschluss zu verlieren.

    Lösung: Unternehmen wie Volkswagen haben dieses Dilemma durch eine zweigleisige Strategie gemanagt – sie investieren parallel in beide Technologien und entwickeln flexible Produktionslinien, die den Übergang erleichtern.

    Kontrolle vs. Vertrauen – Die Ambivalenz moderner Führung

    Eine der größten Herausforderungen für Führungskräfte ist es, Kontrolle über Prozesse auszuüben, ohne die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden zu ersticken. Klassische Kontrollmechanismen kollidieren mit der Forderung nach agilen, selbstorganisierten Teams.

    Fallbeispiel:
    Ein großes Beratungsunternehmen führte eine „New Work“-Struktur mit dezentraler Entscheidungsfindung ein. Die Führungskräfte sahen sich jedoch mit der paradoxen Situation konfrontiert, dass Mitarbeitende einerseits selbstorganisiert arbeiten sollten, gleichzeitig aber nach KPIs und Berichtspflichten bewertet wurden.

    Lösung: Statt eines Entweder-Oder-Ansatzes wurden hybride Kontrollmechanismen eingeführt, die sich je nach Projektstatus anpassten. Frühphasen waren durch höhere Autonomie gekennzeichnet, während später formale Bewertungsroutinen stärker eingebunden wurden.

    Innovation vs. Effizienz – Kann man beides haben?

    Innovative Ideen brauchen Raum für Experimente, doch klassische Unternehmen streben nach standardisierten und effizienten Abläufen. Das Innovationsparadoxon tritt besonders in regulierten Branchen (Banken, Pharma, Gesundheitswesen) auf.

    Fallbeispiel:
    Eine deutsche Großbank musste neue digitale Services entwickeln, gleichzeitig aber strenge regulatorische Anforderungen einhalten, die Risikofreude minimierten.

    Lösung: Die Bank etablierte ein „Innovations-Sandbox“-Modell, in dem neue Produkte zunächst in isolierten Bereichen mit lockeren Regularien getestet wurden. Erst nach einer erfolgreichen Testphase erfolgte die Integration in den Gesamtbetrieb.


    Strategien zur Nutzung von Paradoxien

    Ambidextrie: Beidhändigkeit in der Organisation

    Der Begriff Ambidextrie beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, zwei widersprüchliche Strategien gleichzeitig zu verfolgen: Exploration (Innovationsförderung) und Exploitation (Effizienzsteigerung). Unternehmen wie Google lösen dieses Paradoxon durch separate Innovationsabteilungen, die unabhängig vom Kerngeschäft agieren. Ambidextrie bezeichnet die Fähigkeit von Organisationen, sowohl explorative als auch exploitative Prozesse gleichzeitig zu managen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben (March, 1991). Exploitation bezieht sich dabei auf die effiziente Nutzung bestehender Ressourcen, Strukturen und Routinen, während Exploration die Suche nach neuen Möglichkeiten, Innovationen und radikalen Veränderungen umfasst. Diese Doppelstrategie stellt Unternehmen vor Herausforderungen, da Stabilität und Wandel oft gegensätzliche Anforderungen mit sich bringen. Forschungen zeigen, dass strukturelle und kontextuelle Mechanismen notwendig sind, um diese Balance zu ermöglichen (Tushman & O’Reilly, 1996). Während strukturelle Ambidextrie durch die Trennung von explorativen und exploitativen Einheiten erreicht wird, setzt kontextuelle Ambidextrie auf eine organisationsweite Kultur, die individuelles und kollektives Umdenken fördert (Gibson & Birkinshaw, 2004). Unternehmen, die Ambidextrie erfolgreich implementieren, sind besser in der Lage, kurzfristige Effizienz mit langfristiger Anpassungsfähigkeit zu verbinden.

    Dialogische Führung: Die Kunst des Sowohl-als-auch

    Anstatt Paradoxien als Probleme zu betrachten, sollten Führungskräfte sie als notwendige Spannungen anerkennen. Ein dialogischer Führungsstil ermöglicht es, widersprüchliche Perspektiven zu integrieren. Führungskräfte sollten sich als Vermittler zwischen den Polen verstehen und flexibel zwischen Stabilität und Veränderung navigieren. Dialogische Führung ist ein Führungsansatz, der auf der aktiven und gleichwertigen Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden basiert. Anstatt Führung als einseitige Anweisung oder Kontrolle zu verstehen, betont dieser Ansatz die Bedeutung des offenen Dialogs, in dem unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt und gemeinsame Lösungen entwickelt werden (Kühl, 2014). Dialogische Führung fördert eine Kultur der Partizipation und Reflexion, in der Führungskräfte nicht nur Orientierung geben, sondern auch zuhören und Impulse aus der Organisation aufnehmen. Dabei geht es nicht nur um den Austausch von Informationen, sondern auch um die Schaffung eines Raums für kritische Reflexion und kollektives Lernen (Boos et al., 2013). Studien zeigen, dass dialogische Führung zu höherem Engagement, gesteigerter Innovationsfähigkeit und einer verbesserten organisationalen Anpassungsfähigkeit führen kann (Rüegg-Stürm & Grand, 2015). Besonders in komplexen und dynamischen Umfeldern ist dieser Führungsansatz von Vorteil, da er Entscheidungsprozesse flexibilisiert und Mitarbeitende in die Verantwortung nimmt.

    3.3. Zirkuläres Denken: Das Paradox als Prozess

    Paradoxien lassen sich nicht linear lösen, sondern müssen dynamisch gemanagt werden. Zirkuläres Denken ist ein Denkansatz, der sich von linearen Ursache-Wirkungs-Mechanismen abwendet und stattdessen die wechselseitigen Abhängigkeiten und Rückkopplungseffekte in komplexen Systemen betont. Besonders in der Systemtheorie und der kybernetischen Forschung wird dieser Ansatz genutzt, um Organisationen, soziale Systeme und Entscheidungsprozesse besser zu verstehen (Luhmann, 1984). Zirkuläres Denken erkennt an, dass Entscheidungen und Handlungen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern in einem Netzwerk aus Wechselwirkungen stehen, in dem Ursachen zugleich Wirkungen sind und vice versa (Varela, 1981). In der Praxis bedeutet dies, dass Probleme und Herausforderungen nicht durch einfache Lösungen behoben werden können, sondern iterative Reflexion und Anpassung erfordern. Studien zeigen, dass zirkuläres Denken besonders in Führung und Organisationsentwicklung von Vorteil ist, da es hilft, Dynamiken in Teams und Unternehmen besser zu steuern und nachhaltige Lösungen zu entwickeln (Argyris & Schön, 1996). Eine bewährte Methode ist das Prinzip der zirkulären Entscheidung:

    • Statt einen finalen Kompromiss zu suchen, sollten Organisationen regelmäßig zwischen den Polen wechseln.
    • Dieses Oszillieren ermöglicht es, das Beste aus beiden Welten zu nutzen, ohne sich auf eine endgültige Lösung festlegen zu müssen.

    4. Vom Paradox zum Potenzial

    Paradoxien sind nicht das Problem – sondern die Lösung. Organisationen, die lernen, mit widersprüchlichen Anforderungen umzugehen, entwickeln größere Resilienz und Innovationsfähigkeit. Statt einer „Entweder-oder“-Mentalität braucht es eine „Sowohl-als-auch“-Kultur, in der Spannungen produktiv genutzt werden. Die Fähigkeit, Paradoxien strategisch zu managen, entscheidet über langfristigen Erfolg und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.


    Fragen zur Reflexion

    1. Welche Paradoxien erleben Sie in Ihrem Unternehmen am häufigsten?
    2. Welche Strategien nutzen Sie derzeit, um mit diesen Spannungen umzugehen?
    3. Wie könnte Ihr Unternehmen bewusstere Strukturen schaffen, um Paradoxien produktiv zu nutzen?

    Quellen & Literatur

    • Von Ameln, F. & Krejci, G. (2024). Paradoxien der Organisation.
    • Luhmann, N. (2000). Organisation und Entscheidung.
    • Simon, F. B. (2007). Paradoxiemanagement – Genie und Wahnsinn der Organisation.
    • Watzlawick, P. et al. (1990). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien.
    • March, J. G. (1991). Exploration and exploitation in organizational learning. Organization Science, 2(1), 71–87.
    • Tushman, M. L., & O’Reilly, C. A. (1996). Ambidextrous organizations: Managing evolutionary and revolutionary change. California Management Review, 38(4), 8–30.
    • Gibson, C. B., & Birkinshaw, J. (2004). The antecedents, consequences, and mediating role of organizational ambidexterity. Academy of Management Journal, 47(2), 209–226.
    • Boos, M., Müller, C., & Sonnet, M. (2013). Kommunikation und Führung: Die Bedeutung des Dialogs in Organisationen. Springer.
    • Kühl, S. (2014). Organisation und Führung: Zur Dialektik von Form und Freiheit. VS Verlag.
    • Rüegg-Stürm, J., & Grand, S. (2015). Theorie und Praxis der dialogischen Führung. Schäffer-Poeschel.
    • Luhmann, N. (1984). Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp.
    • Varela, F. J. (1981). Principles of Biological Autonomy. Elsevier/North Holland.
    • Argyris, C., & Schön, D. A. (1996). Organizational Learning II: Theory, Method, and Practice. Addison-Wesley.

  • New Work Coaching

    New Work Coaching

    • Durch New Work Coaching reflektiert in einer rasant sich wandelnden Arbeitswelt
    • Reflexionsräume schaffen Raum für vertieftes Nachdenken über die eigene Situation
    • Der Actionlearningmodus erleichtert die Integration in den Arbeitsalltag

    New Work Coaching für eine sich rasant wandelnden Arbeitswelt

    Die laufende Veränderung wird zur Erlebenseinheit. Agiles Arbeiten braucht die Bereitschaft zur Reflexion, Eigenverantwortung und Kritikfähigkeit sowohl zur Selbstreflexion, als auch zur Fremd- und Metareflexion. Im New Work Modus benötigen wir eine höhere persönliche Reife, um im Team und der Organisation gut zu Recht zu kommen.

    zunächst werden Affekte gespiegelt

    Kinder bis drei Jahre begegnen der Welt unhinterfragt, erst danach können sie zwischen Innen und Außen unterscheiden und eine Sichtweise ihrer Gedanken und Gefühlswelt entwickeln. Dies passiert nicht als Entwicklungs- und Reifungslogik, sondern im Kontext der elterlichen Beziehung. Das differenzierte emotionale Erleben wird einer frühen Affektspiegelung zugeschrieben. Durch die Reaktion der Eltern auf das kindliche Verhalten wird bereits als Säugling dieser spiegelnde Emotionsausdruck geübt, trainiert und erlebt. Zwischen neun und achtzehn Monaten interpretiert das Kind eigene und fremde Handlungen, kann allerdings noch nicht die Motive dahinter lesen. Gedanken, Wünsche werden bereits im Spiel als real gezeigt und erfahren. Der reflexive Modus integriert sich ab dem vierten oder fünften Lebensjahr und ermöglicht so dem Kind das eigene und das andere Innenleben zu unterscheiden.

    dann beginnt der reflexive Modus

    Der reflexive Modus (ca. ab 4. bis 5. Lebensjahr) integriert die vorher nebeneinander existierenden Realitäten. Er ermöglicht ein Nachdenken über das eigene Selbst und über das vermutete Innenleben anderer Menschen. In der kindlichen Gedankenwelt werden unterschiedliche Perspektiven und falsche Überzeugungen erkannt und bevorzugt im Spiel dargestellt, modifiziert und verarbeitet. Destruktive oder ängstigende Inhalte werden spielerisch durchgearbeitet und durch einen mitspielenden Erwachsenen oder ein älteres Kind vermittelnd organisiert. An dieses spielerische Probehandeln kann im Erwachsenenalter im Rahmen einer Reflexionschallenge oder eines Coachings zurückgegriffen werden und so im Als-ob Modus die Reflexionsfähigkeit erweitert werden. Auftretende Gedanken, Gegenübertragungsgefühle und Ideen werden so erforscht und neue Erfahrungen dadurch ermöglicht und die reflexive Kompetenz verbessert.

    durch laufenden Reflexionsschleifen stärken wir unsere Resilienz

    Die moderne Arbeitswelt ermöglicht dem Einzelnen, die eigene Arbeit losgelöst von Raum und Zeit zu organisieren. New Work fordert und ermöglicht uns dabei Freiheit, Selbstverantwortlich und partizipativ uns in der Arbeit einzubringen. Zugleich besteht die Erwartung, „just in time“ auf dynamische äußere Anforderungen zu reagieren. Dies erfordert von jedem Einzelnen, Prioritäten zu setzen, flexibel das eigene Handeln zu steuern und veränderungsfähig zu bleiben. Diese geforderte Agilität braucht laufendes Reflektieren und Lernen, um das gewünschte Tempo zu gewährleisten. Ohne Reflexion könnte nur routiniertes konservatives Handeln das Arbeitsfeld dominieren. Unbewusst wird auf abgespeicherte lebensgeschichtliche Erfahrungen in ähnlichen Situationen zurückgegriffen.

    durch Reflexion schaffen wir Neues

    Interatives Prioriäten setzen, Paradoxien durch neue Marktteilnehmer und hohe Marktbeweglichkeit brauchen aber neues frisches und bewegliches Mindset. Dabei spielt die Berücksichtigung aller Stakeholderinteressen (Mitarbeiter/Teammember und Kunden-Lieferantensichtweisen) und die Resonanz der eigenen Innenwelt eine wichtige Rolle. Die Reflexionsfähigkeit ermöglicht also, neue Handlungsoptionen zu erschließen und das eigene Verhalten den Erfordernissen einer erfolgreichen Bewältigung der variablen Arbeitsherausforderung anzupassen.

    manchmal braucht es auch reflexive Distanz zu Situationen

    Damit ist Reflexion auch der Schlüssel, um bisher gewohnte Verhaltensstrategien in der Arbeitswelt zu überdenken, alte weiterzuentwickeln, neue zu suchen und auszuprobieren, um so das Verhaltens- und Reaktionsrepertoire zu erweitern. In reflexive Distanz zu sich selbst treten können, braucht außerdem noch eine Metakompetenz, die sich durch eine Beobachtungsgabe des Kontextes und des Moments und einer Projektion in die Zukunft ergänzt. Das erreichbare Ziel mit New Work Coaching ist dabei, vorschnelle, emotionale und subjektive Bewertungen zu reduzieren und anderen erweiterten Betrachtungs- und Einschätzungsvarianten mehr Raum zu geben. Statt Aktionistisches auf Anforderungen zu reagieren, gilt es evaluiert und priorisiert Handlungsoptionen zu szenarisch reflektierend zu prüfen. Diese Fähigkeit zur Selbststeuerung ist die Basis zur Regulierung des eigenen Energiehaushalts und gleichzeitig die Voraussetzung dafür, handlungsfähig zu bleiben.

    für Reflexion Zeit geben und Reflexionräume schaffen

    Um eine Reflexion zu üben, müssen Räume der Selbstreflexion geschaffen werden, sowohl physisch als auch organisatorisch und zeitlich. In der Reflexionschallenge wird das Auseinandersetzen mit den eigenen Grenzen unterstützt, der Blick über den eigenen Tellerrand geschärft. Verstärkt werden Formate genützt, die Silos aufbrechen, Hierarchien einstürzen lassen und so neue Szenarien der aktuellen und künftigen Organisationsbedingungen entworfen und dafür tragfähige Lösungen und Antworten entwickelt. Im Reflexionsraum wird so der Umgang mit Paradoxien zwischen individuellen und strategischen Perspektiven geübt und sich in einem neuen Umgang mit Reibungsflächen, Widersprüchen, Irritationen und Störungen des Gewöhnten und Bewährten initiiert.

    Im Actionlearningmodus die Integration in den Arbeitsalltag erleichtern

    Die persönliche und organisatorische Reflexion zu erhöhen, verbindet Problemlösung und Offenheit für die Veränderung mit iterativem Lernen. In moderierten Feedback-Schleifen wird das Erlebte besprochen und so nachhaltig und rasch verändert. In Reflexionssequenzen wird die Wahrnehmungsfokussierung geschärft und die Wahrnehmungsfilter des subjektiven Filters gelüftet. Auf Neues, Fremdes, Unbehagliches, Unterschiedliches, Ängstigendes und Anderes gelingt es uns so sich einzulassen. In selbstreflexiven Annäherungsschleifen wird ein behutsamer, toleranterer Umgang mit Blickwickeln eingeübt, das Aussteigen aus den eigenen Denkspiralen erleichtert und so der persönliche Horizont erweitert. Action Learner entwickeln sich in dieser Weise und verstärken Ihre Performance und die Neugestaltung des Arbeitsumfeldes (Anpassungslernen, Veränderungslernen, Prozesslernen). Durch das neue Handeln und veränderte Verhalten wird die Reflexionsdynamik erhöht.

    und eine reflexive Reife entwickelt

    Reflexion zählt zur Professionalität und stellt eine unverzichtbare Grundlage für die Problemlösungskapazität im Kontext des agilen Arbeitens dar. Es zeigt sich durch ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit, durch starke intuitive Fähigkeiten, durch die Kenntnis der eigenen emotionalen Neigungen und durch das Einlassen auf unterschiedliche Betrachtungsstandpunkte unabhängig vom persönlich eigenen und bevorzugten Denkstandpunkt und durch die Wertschätzung und Würdigung von unterschiedlichen Sichtweisen und Ansätzen.

    #New Work Coaching #Reflexion