New Work Treiber- 21 Trends und Intervention

New Work Trends 2023

Vitra Bürowelten 2023

Themen wie flache und flexible Hierarchien, variable Arbeitsorte und –zeiten, innovative Organisationsmodelle, Strategiefokus, mental Health, Diversity, Equitiy &Inklusion – all das verquickt mit einem digital Mindset beschäftigen uns weiter 2023. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen zunehmend. Auch das sorgt 2023 für Unruhe. Diese Aufgabe richtig zu lösen, bedeutet New Work. New Work ist also kein Programm, kein Prozess, sondern eine Frage der Haltung, der Kultur und Führung. Hier ein paar Trends, die rasch umgesetzt, New Work beschleunigen können.

Was sind die wesentlichen New Work Trends und die damit verbundene Aufgaben?

  1. Talent Scout
    Talent Scouts sind Mitarbeiter im Unternehmen, die sich bei der Suche nach passenden Talenten engagieren. Sie sind Empfehler und teilen Jobs in ihrem eigenen Netzwerk. Sie sind Teil des Recrutingprozesses und gestalten so das Organisationswachstum aktiv mit. Sie sind Markenbotschafter und die authentischste Art zu rekrutieren. Je zufriedener die Mitarbeiter sind, desto eher spricht sich dies herum und zieht wieder weitere Talente an.
  2. Cultural Fit
    Harmoniert der Kandidat mit seinen eigenen Wünschen und Werten mit den Unternehmenswerte und der Unternehmenskultur wirkt sich die positiv auf seine Performance, seine Motivation und weist eine hohe Bindung ans Unternehmen. Je unkonkreter die Kultur formuliert und sichtbar ist, desto länger dauert die Suche. Wichtig dabei kultuelle Passsung heißt nicht Anpassung oder Mangel an Vielfalt. Mitarbeitenden brauchen eine sichtbare Kultur, bei der Empathie und Dialog im Mittelpunkt stehen.
  3. Work from anywhere
    Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stetig, und durch die Einflüsse des letzten Jahres dann noch viel rascher, vom statischen Büroarbeitsplatz zu flexibleren Arbeitsmöglichkeiten entwickelt. Durch den technologischen Fortschritt und im Speziellen durch die Digitalisierung und einer flächendeckenden Erreichbarkeit, sind MitarbeiterInnen nicht mehr an einen fixen Arbeitsplatz gebunden, sondern können mobil von verschiedenen Orten aus ihre Arbeit verrichten.
  4. Diese Veränderungen müssen sich auch in der Unternehmenskultur wiederfinden. Zukünftig werden BewerberInnen einen Arbeitgeber auch wegen der möglichen Arbeitsformen auswählen. Das bedeutet, wenn Unternehmen attraktive Arbeitgeber sein wollen, müssen sie auch die entsprechenden Möglichkeiten anbieten.
  5. Neue Bewerber suchen sich Arbeitsformen aus
    Arbeitskräfte bzw. Fachkräftemangel führt zu einer Machtverschiebung. Bewerber können nicht nur sagen, was sie von einem guten Job erwarten – zumindest die gut Ausgebildeten sitzen auch am längeren Hebel, diese Wünsche durchzusetzen. Flexible Arbeitszeiten und -orte, Vier-Tage-Woche, Regeln gegen ständige Erreichbarkeit, klare Antworten auf die Frage nach dem Sinn der Arbeit, das und vieles mehr setzen viele Bewerber inzwischen als selbstverständlich voraus.
  6. Question of Meaning
    Das Lösen von Zukunftsaufgaben bestimmt das Tun und stiftet einen neuen Sinn von Arbeit. Kombinieren Sie Zweck und Gewinn.
  7. Social Entrainment und Talentpassung
    „Gleich zu ticken“ beschreibt einen Zustand eines ähnlichen Denkens und einem damit verbundenen Vertrauen ineinander.
  8. Pro Aging goes real
    Alt werden steht für̈ Lebenserfahrung und einen entspannten und weitsichtigen Umgang mit komplexen Herausforderungen
  9. Inside the box Revolution
    Die Arbeitswelt von morgen hört auf die Ideen der MitarbeiterInnen und verwandelt diese in Innovationen. In den letzten Jahren hat sich die Unzufriedenheit verstärkt, sodass immer mehr Mitarbeitende ihre Unternehmen verlassen wollen, in denen sie sich nicht einbringen können.
  10. Playful work
    Nur wer Arbeit als Spiel begreift und lebt, hat das Potenzial, Kreativität zu entfalten und Innovationen voranzutreiben.
  11. Trained Talents
    Fortwährende Qualifizierung, Corporate Learning und Challenges, persönlich zugeschnittene Entwicklungsangebote, reverse Mentoring, Freiraum zur persönlichen Entfaltung
  12. New Work
    Das Thema Lösungen für New Work im Blue Collar Bereich finden, wird uns 2023 beschäftigen. Bisher haben wir viele Maßnahmen im Dienstleistungsbereich und Office umgesetzt. New Work ist ein ganzheitlicher Ansatz und hat daher auch in anderen Sektoren Relevanz.
  13. Workplace reloaded
    Aufbau einer unternehmensinternen Netzwerkmentalität, Nutzung sozialer Inhalte und Community Strategien, Unternehmen als organisches Konstrukt mit unternehmerischer Resilienz, kluge und kreative Kombinationen zwischen Wissen und Praxis
  14. Talente suchen fluide Strukturen und liquid Leadership
    Flache und flexible Hierarchien, variable Arbeitsorte und –zeiten, innovative Organisationsmodelle, alternative Karrieremodelle. Reflexion, Empathie, Austausch, Coaching, Digital Mindset, Ent-Führung. Immer mehr Menschen wollen freiberuflich tätig sein (Solopreneurship). Die alten Strukturen aus Hierarchien, Planung und Fehlervermeidung sind unpassend für die schnelllebige Welt.
  15. Mental Health
    Das Thema ‚mentale Gesundheit‘ gewinnt beim Arbeiten auf Distanz immer mehr an Bedeutung Psychische Gesundheit ist Unternehmensgesundheit. Talente schauen sehr klar darauf
  16. Workation
    Für 62% aller Befragten ist es bei der Jobwahl ausschlaggebend, ob der Arbeitgeber eine Workation anbietet zumindest einmal jährlich die Option, für mindestens 1-2 Wochen an einem Urlaubsort arbeiten zu dürfen. Konkret geben 62% aller Befragten an, dass es für sie der Jobwahl entscheidend ist, ob der Arbeitgeber eine Workation anbietet. 51% der Befragten bevorzugen einen Arbeitgeber, der ihnen im Arbeitsvertrag eine Workation anbietet, wohingegen nur 38% der Befragten ein höheres Gehalt vorziehen würden. Auch in einem bestehenden Arbeitsverhältnis würden 40% der Befragten eine 14-tägige Workation einer Gehaltserhöhung vorziehen.
  17. Talente geschwind anziehen
    Geschwindigkeit und Genauigkeit gewinnen. Talente suchen prompte Reaktionen auf Ihre Fragen, Sie brauchen ein schnelles, zügiges und professionelles Recruiting. Talente warten nicht zwei Wochen auf ein Vorstellungsgespräch und Mitarbeiter ebenso.
  18. Quiet Quitting
    Mitarbeiter gehen nicht mehr die Extrameile. Ein Begriff der von Zaid Zeppelin auf Tik TOK geprägt- Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität, Quiet Quitter mögen ihren Job! (im Unterschied zur inneren Kündigung)
  19. Blind Signing
    Mitarbeiter, die über Linkedin oder telefonisch angesprochen werden, daraufhin ein Erkundungs/Bewerbungsgespräch per Zoom haben, die Stimmung und Chemie zwischen dem Mitarbeiter und dem/der Recruiterin passen, im Anschluss wird gleich der Arbeitsvertrag ausgestellt. Keine Woche liegen zwischen der ersten Kontaktaufnahme und Unterschrift. Doch ein paar Monate später beschleicht den Mitarbeiter das ungute Gefühl, dass die Versprechungen aus dem Vorstellungsgespräch und seine Vorstellungen dem „reality check“ nicht standhalten.
  20. Career Cushioning
    Im Career Cushioning geht es darum, präventiv einen Notfallplan für den Fall zu erstellen, dass die Zukunft Ihres Arbeitsplatzes in Gefahr ist. Das Wort kommt vom englischen Verb „cushioning“: Einen Rückschlag abfedern. Es ist wie ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass die aktuelle Beschäftigung aus dem einen oder anderen Grund – sei es eine unerwünschte Umstrukturierung oder eine drohende Entlassung – durch die Maschen fällt. Auch Plan B genannt
  21. Fridge-hiring
    Unternehmen stellen Talente ‘kalt’, bis sie eine geeignete Stelle für sie finden. Damit soll dem Personalmangel entgegengewirkt werden

Die Zutaten für ein gutes Leben und Arbeiten wurden von der Harvard Medical School in einer Langzeitstudie erfasst. Und die Ergebnisse sind klar: Als eindeutig am wichtigsten gute Beziehungen. Gute Beziehungen machen uns gesünder und glücklicher. Faktoren wie beruflicher Erfolg, Wohlstand, ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung sind zwar nicht unwichtige Faktoren für das Wohlbefinden. Entscheidend sind aber gute Beziehungen, in denen man einander unterstützt, sich geschätzt, anerkannt und nicht ausgebeutet fühlt

Studie: The Good Life -Ergebnisse aus 84 Jahren Harvard Medical School -Glücksforschung Robert Waldinger & Marc Schulz

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