Das St. Galler Management-Modell unterstützt den Permawandel

In einer Welt voller Dynamik, Unsicherheit und wachsender Komplexität suchen Unternehmen nach Orientierung, um permanent Veränderungen zu meistern. Das St. Galler Management-Modell (SGMM) etabliert sich sich seit seiner Entstehung an der Universität St. Gallen in den 1960er Jahren als wissenschaftlich fundiertes Referenzmodell. Es bietet eine strukturierte Denkweise, um Organisationen in ihrer Komplexität zu verstehen, zu gestalten und erfolgreich weiterzuentwickeln.

Der Ursprung und Entwicklung

Das St. Galler Management-Modell (SGMM) wird in den 1960er Jahren von Hans Ulrich an der Universität St. Gallen entwickelt. In den 1980er und 1990er Jahren ergänzen Knut Bleicher, Rolf Wunderer und Fredmund Malik die strategische und kulturelle Dimensionen. Die jüngsten Überarbeitung passt das Framework an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters an und erweitert die Perspektiven Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit.

Die drei Grundkategorien des SGMM im Detail

Das St. Galler Management-Modell gliedert sich in drei zentrale Kategorien und ermöglichen eine ganzheitliche Sichtweise auf Organisationen:

1. Umweltsphären

Organisationen stehen in einem ständigen Austausch mit ihrer Umwelt. Die Umweltsphären (Gesellschaft, Natur, Technologie, Wirtschaft) zeigen den Einfluss externe Entwicklungen auf das Unternehmen.

2. Anspruchsgruppen (Stakeholder)

Die Analyse der relevanten Anspruchsgruppen, ihrer Erwartungen und Interessen (z. B. Kunden, Mitarbeitende, Lieferanten, Eigentümer) wird in die Strategien integriert.

3. Interaktionsthemen

Zentralen Themen der Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und Umwelt: Ressourcen (z. B. Kapital, Wissen), Normen und Werte (z. B. Ethik, Unternehmenskultur) sowie Anliegen und Interessen (z. B. Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung) sind hier im Veränderungsfokus.

Die Ordnungsmomente und Prozesse

Ergänzend zu diesen Grundkategorien bietet das SGMM sogenannte Ordnungsmomente, die die interne Struktur des Unternehmens beschreiben:

  • Strategie (Wohin wollen wir?)
  • Strukturen (Wie sind wir organisiert?)
  • Kultur (Wie leben wir zusammen?)

Diese Ordnungsmomente bilden das Gerüst für die Steuerung des Unternehmens und müssen kontinuierlich mit der Umwelt abgeglichen werden. Die Managementprozesse (normativ, strategisch und operativ) sind das Steuerungsinstrument, um Wandel zu gestalten und die Organisation neu zu designen

Weiterentwicklung des St. Galler Management-Modells

Seit seiner ursprünglichen Entwicklung in den 1960er Jahren wurde das St. Galler Management-Modell mehrfach weiterentwickelt und aktualisiert. Besonders relevant ist die Neuauflage von Johannes Rüegg-Stürm (2003, 2015) und später in Zusammenarbeit mit Simon Grand und reagiert damit auf reagiert auf Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit. Im Fokus stehen dabei:

  • Dynamische Interaktion: Das Modell betont stärker die wechselseitige Beeinflussung zwischen Organisationen und ihrer Umwelt, sodass Unternehmen noch flexibler auf Veränderungen reagieren können.
  • Kultur- und Werteorientierung: Mit dem zunehmenden Fokus auf Unternehmenskultur, Ethik und Nachhaltigkeit werden kulturelle Aspekte als entscheidende Treiber für Veränderung und Innovation bearbeitet.
  • Agilität und Ambidextrie: Integrierte Konzepte wie Agilität und die Fähigkeit, gleichzeitig Stabilität und Flexibilität (Ambidextrie) zu gewährleisten, bieten eine weitere Betrachtungsebene.
  • Integration von Digitalisierung und Netzwerken: Die Bedeutung von digitalen Technologien, Ökosystemen und Netzwerken wird explizit betont und auf digitale Geschäftsmodelle im Wandel geprüft.

Das Vorgehen

Das St. Galler Management-Modell bietet eine strukturierte Vorgehensweise, die Organisationen dabei unterstützt, komplexe Herausforderungen systematisch anzugehen. Methodisch startet man mit einer Umfeldanalyse: Hierbei werden die vier Umweltsphären (Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft und Natur) sowie die relevanten Anspruchsgruppen identifiziert und deren Einfluss auf das Unternehmen untersucht. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der Interaktionsthemen (Ressourcen, Normen und Werte, Anliegen und Interessen), um potenzielle Spannungsfelder zu erkennen. Anschließend werden die Ordnungsmomente (Strategie, Strukturen und Kultur) reflektiert, um die interne Organisation mit den externen Herausforderungen abzugleichen. Auf Basis dieser Analysen entwickelt man in einem iterativen Prozess konkrete Managementprozesse (normativ, strategisch und operativ), die als Steuerungsinstrumente für die Umsetzung dienen.

Zunächst erfolgt eine ganzheitliche Umweltanalyse, die systematisch die vier Umweltsphären (Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Natur) untersucht. Relevante Trends, Risiken und Chancen werden identifiziert und auf Impact auf das Unternehmen untersucht. Parallel dazu erfolgt eine detaillierte Stakeholder-Analyse, die die relevanten Anspruchsgruppen und ihre Bedürfnisse, Erwartungen sowie potenzielle Konflikte erfasst.

Darauf aufbauend werden die Interaktionsthemen analysiert – dazu gehören Ressourcen (z. B. finanzielle, personelle und technologische Mittel), Normen und Werte (z. B. ethische Leitlinien, Unternehmenskultur) sowie Anliegen und Interessen der Stakeholder. Durch diese Analyse wird die Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und Umwelt besser verstanden.

Im Anschluss daran richtet sich der Fokus auf die Ordnungsmomente: Hier werden Strategie (Zukunftsbild und Zielsetzungen), Strukturen (Aufbau- und Ablauforganisation) und Kultur (geteilte Werte, Führungsprinzipien) systematisch betrachtet und aufeinander abgestimmt. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die Ordnungsmomente so auszurichten, dass sie die identifizierten externen Herausforderungen und internen Potenziale optimal adressieren.

Abschließend werden die Managementprozesse operationalisiert (OKR´s):

  • Normative Prozesse schaffen einen langfristigen Orientierungsrahmen und definieren Leitlinien (Vision, Mission, Werte).
  • Strategische Prozesse gestalten den Weg zur Zielerreichung (z. B. Marktanalysen, Wettbewerbsstrategien, Ressourcenausrichtung).
  • Operative Prozesse sichern die Umsetzung im Tagesgeschäft und die kontinuierliche Steuerung (z. B. Performance Management, Controlling).

Das iterative und vernetzte Vorgehen stellt sicher, dass der Change Teil des gesamten Organisationssystems ist und unterstützt Führungskräfte, Zusammenhänge zu erkennen, Prioritäten zu setzen und Veränderungsinitiativen nachhaltig kulturell zu verankern.

Was ändert sich im methodischen Vorgehen durch die Weiterentwicklung?

Durch die Weiterentwicklung wird das methodische Vorgehen dynamischer und stärker auf Komplexität und Vernetzung ausgerichtet. Während die klassische Variante oft als lineares Vorgehen mit Analyse, Planung und Umsetzung beschrieben wurde, betont die neue Version iterative Schleifen, Feedbackmechanismen und die parallele Betrachtung von Stabilität und Wandel.

Neu hinzugekommen Betrachtungsmomente sind insbesondere:

  • Mehrfachperspektive und Vernetzung
    • Das Modell legt noch mehr Wert auf die gleichzeitige Betrachtung von Umwelt, Anspruchsgruppen und Interaktionsthemen, was zu einer stärkeren Integration führt. Das heißt: Unternehmen werden ermutigt, verschiedene Perspektiven systematisch zusammenzuführen und nicht nur eine „Top-down“-Sicht einzunehmen.
  • Fokus auf dynamische Umwelten
    • Statt einer statischen Analyse steht jetzt die Frage im Vordergrund: Wie verändern sich die Umwelten kontinuierlich, und wie wirken diese Veränderungen auf Strategie, Strukturen und Kultur? Unternehmen werden dadurch befähigt, schneller auf neue Trends und Herausforderungen zu reagieren.
  • Iteratives, agiles Vorgehen
    • Das neue Modell fördert eine agile Denkweise. Das bedeutet: Hypothesen entwickeln, Maßnahmen pilotieren, evaluieren und anpassen. Das Vorgehen ist nicht starr sondern erlaubt eine bessere Anpassung an eine volatile Geschäftswelt.
  • Betonung von Kultur und Sinnstiftung
    • Kultur und geteilte Werte werden noch stärker als Treiber und gleichzeitig als potenzielles Hindernis für Veränderung betrachtet. Eine Kulturdiagnose ist integralen Bestandteil jeder Changebemühung.

Insgesamt führt die Weiterentwicklung des Modells dazu, dass das methodische Vorgehen mehr zirkulär, dynamisch und vernetzt gedacht wird

Relevanz für den permanenten Wandel

Das SGMM bietet eine wertvolle Grundlage für Changeinitiativen und betrachtet Veränderungen nicht isoliert, sondern im gesamten Ökosystem. Es zeigt, wie interne Strukturen, Kultur und Strategie mit externen Einflüssen und Stakeholdern verzahnt sind – eine Perspektive, die laut Studien von Capgemini (2023) und McKinsey (2022) die Erfolgsquote von Changeinitiativen deutlich steigert und hilft die Komplexität von Organisationen zu verstehen.

Change that Works:

Changemanagement ist in der heutigen dynamischen und komplexen Geschäftswelt ein unverzichtbares Instrument für Unternehmen, um sich erfolgreich an Veränderungen anzupassen. Ob technologische Innovationen, Marktveränderungen oder interne Umstrukturierungen – ein effektives Changemanagement ermöglicht es Organisationen, Wandel proaktiv zu gestalten und Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen.

Der permanente Wandel als neue Normalität

Der permanente Wandel ist längst keine vorübergehende Ausnahme mehr, sondern die neue Normalität, mit der Unternehmen und Führungskräfte sich auseinandersetzen müssen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Digitalisierung, disruptive Geschäftsmodelle und sich stetig verändernde Kundenbedürfnisse zwingen Organisationen dazu, sich kontinuierlich anzupassen. Führungskräfte stehen dabei vor der Herausforderung, gleichzeitig das Tagesgeschäft stabil zu steuern und zukunftsgerichtete Veränderungsinitiativen voranzutreiben. Das erfordert eine hohe Veränderungskompetenz, ein agiles Mindset und eine Organisation, die Veränderungen nicht nur toleriert, sondern als Teil ihrer DNA versteht.

Changediagnostik zum Einstieg

Changediagnostik ist ein essenzielles Instrument, um den Ausgangszustand einer Organisation vor Beginn eines Change-Prozesses systematisch zu erfassen. Sie umfasst die Analyse von Veränderungsbereitschaft, Organisationskultur, Führungsstrukturen, Ressourcenverfügbarkeit und potenziellen Widerständen. Ziel ist es, die individuellen Voraussetzungen und Barrieren zu identifizieren, die eine erfolgreiche Transformation beeinflussen. Wissenschaftliche Methoden wie Mitarbeiterbefragungen, Interviews, Netzwerkanalysen oder Kulturassessments helfen, ein realistisches Bild der Organisation zu zeichnen.

Mit den richtigen Strategien zu einer Erfolgsquote von 88 %

Wie lässt sich diese Erfolgsquote von 88 % im Change Management realisieren? Erfolgsmessungen, trukturiertes Changecontrolling mit Kennzahlen und Feedbackschleifen und Meilensteine sind essenziell: Was läuft gut? Wo gibt es noch Widerstände? Welche Anpassungen sind notwendig? Laut der Prosci Benchmark-Studie (2023) erzielen Projekte mit exzellentem Change Management eine Erfolgsquote von 88 %, während schlecht umgesetzte Programme nur 13 % schaffen.

Erfolgreicher permanenter Change integriert folgendes:

  1. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten
    Ein erfolgreicher Change braucht ein Changeboard, das Klarheit verschafft zu Themen wie: Wer führt den Prozess? Wer kommuniziert? Wer begleitet die Teams? Eine transparente Zuordnung von Rollen – inklusive eines engagierten Change-Teams – schafft Orientierung, Beteiligung und Verbindlichkeit.
  2. Frühe und kontinuierliche Kommunikation vonVeränderungstreibern
    Kommunikation ist Key. Das bedeutet: rechtzeitig und transparent über die Ziele, Hintergründe und Auswirkungen der Veränderung informieren – und dies während des gesamten Prozesses konsequent wiederholen und alle Zielgruppen einbinden.
  3. Engagement und Unterstützung des Top-Managements, der Changeagenten, Stakeholder und des Changeboards
    Führungskräfte müssen als Vorbilder agieren und den Wandel aktiv unterstützen. Die sichtbare Beteiligung aller Zielgruppen ist ein Schlüsselfaktor für die Akzeptanz und Motivation der Mitarbeitenden.
  4. Individuelle Begleitung der Mitarbeiter
    Jeder Mitarbeiter erlebt Veränderung anders. Trainings, Coachings und individuelle Unterstützungsangebote (z. B. Feedbackgespräche) helfen, Unsicherheiten zu reduzieren und neue Kompetenzen aufzubauen.
  5. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
    Erfolgreiche Change-Projekte sind dynamisch. Agiler Change bedeutet, dass Organisationen, die flexibel auf Widerstände und unerwartete Hindernisse reagieren, ihre Erfolgsquote deutlich erhöhen. Das bedeutet: regelmäßig evaluieren, Feedback einholen und die Maßnahmen anpassen.
  6. Integration von Change-Management-Methoden
    Um individuelle Veränderungsreise der Mitarbeitenden zu begleiten, muss es Teil der Veränderungsarbeit sein:
  • Awareness (Bewusstsein schaffen)
  • Desire (Wunsch zur Veränderung fördern)
  • Knowledge (Wissen und Fähigkeiten bereitstellen)
  • Ability (praktische Umsetzung ermöglichen)
  • Reinforcement (Veränderung festigen).
  1. Kontinuierliche Erfolgskontrolle
    Erfolgsmessungen und Meilensteine sind essenziell: Was läuft gut? Wo gibt es noch Widerstände? Welche Anpassungen sind notwendig? Hier hilft ein strukturiertes Projektcontrolling mit OKR´s und Feedbackschleifen.
  2. Umgang mit Widerständen in Changeprozessen: Widerstände sind ein natürlicher Bestandteil von Changeprozessen – sie zeigen, dass Mitarbeiter sich mit den Veränderungen auseinandersetzen. Erfolgreiches Changemanagement berücksichtigt diese Widerstände von Anfang an, indem es sie nicht als Hindernis, sondern als Chance zur Verbesserung versteht. Entscheidend ist es, frühzeitig zuzuhören und die Ursachen für Ängste und Unsicherheiten ernst zu nehmen: fehlende Informationen, unklare Perspektiven oder Angst vor Arbeitsplatzverlust sind häufige Gründe. Transparente Kommunikation, regelmäßiger Austausch und die aktive Einbindung der Betroffenen in den Veränderungsprozess helfen, Ängste abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Führungskräfte sollten Widerstände als Feedbackquelle nutzen, um den Change-Prozess kontinuierlich anzupassen und gleichzeitig eine offene, wertschätzende Kultur zu fördern. Indem man Widerstände ernst nimmt und konstruktiv adressiert, können Unternehmen die Akzeptanz und letztlich den Erfolg ihrer Veränderungsprojekte nachhaltig steigern.

Den Wandel gestalten

Changemanagement bezeichnet die strukturierte Planung, Umsetzung und Begleitung von Veränderungen innerhalb einer Organisation mit dem Ziel, einen definierten Soll-Zustand effizient und nachhaltig zu erreichen. Dabei steht nicht nur die technische oder prozessuale Veränderung im Fokus, sondern insbesondere die menschliche Komponente – also die Akzeptanz und Unterstützung der Mitarbeiter für den Wandel.

Transformation und Changemanagement: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Transformation bezeichnet tiefgreifende, strategische Veränderungen, die eine Organisation grundlegend neu ausrichten und ihre Kultur, Struktur oder Geschäftsmodelle nachhaltig verändern. Im Gegensatz dazu ist Changemanagement die strukturierte Begleitung und Steuerung von Veränderungen, die oft auch kleinerer Natur sein können. Während Changemanagement auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen fokussiert ist, geht Transformation darüber hinaus: Sie betrifft das Selbstverständnis einer Organisation, ihre Werte und ihre Vision. Transformation verlangt oft eine umfassende Neuausrichtung und eine Kulturveränderung, die das Unternehmen fit für die Zukunft macht. Changemanagement wiederum stellt sicher, dass diese Veränderungen geplant, kommuniziert und erfolgreich im Alltag verankert werden. Beide Ansätze sind eng miteinander verknüpft: Transformation braucht Changemanagement als methodische Grundlage, um die komplexen Veränderungen überhaupt umsetzen und nachhaltig etablieren zu können.

Balanceakt zwischen Tagesgeschäft und Transformation meistern

Organisationen scheitern oft an multiplen Transformationen, weil Ressourcenkonflikte, Change-Fatigue und sinkende Umsetzungsqualität den Wandel erschweren. Führungskräfte kämpfen dabei häufig mit widersprüchlichen Prioritäten und überlasteten Teams. Die heutige Geschäftswelt verlangt jedoch, gleichzeitig das Tagesgeschäft zu führen – und tiefgreifende Transformationsprozesse voranzutreiben, um zukunftsfähig zu werden und zu bleiben.

Steuerung und Koordination von Veränderungsprozessen

  • Kommunikation: Transparente und frühzeitige Information über geplante Veränderungen, um Unsicherheiten zu minimieren und Vertrauen aufzubauen.
  • Unterstützung: Begleitung der Mitarbeiter durch Schulungen und Coaching, um die notwendigen Kompetenzen für den Wandel zu entwickeln.
  • Monitoring: Kontinuierliche Überwachung des Veränderungsprozesses und Anpassung der Maßnahmen bei Bedarf.
  • Vermittlung zwischen Management und Belegschaft: Veränderungen nicht nur implementieren, sondern auch von den Mitarbeitern getragen werden.

Die Change-DNA

Organisationen, die Veränderung bereits in ihre DNA integriert haben, gestalten den Wandel mit einem tiefen Verständnis für die menschlichen Aspekte von Veränderungen. Mindset, klare Kommunikation, konsequente Umsetzung und die aktive Einbindung der Mitarbeiter begreifen diese Unternehmen als Chance für Wachstum und Entwicklung nutzen. Die Change-DNA ist gekennzeichnet durch:

  1. Klare und frühzeitige Kommunikation von Veränderungstreibern
    Unklare oder verspätete Informationen führen zu Gerüchten und Widerstand. Es ist entscheidend, den Veränderungsprozess transparent zu kommunizieren und die Mitarbeiter frühzeitig einzubeziehen.
  2. Konsequente Arbeit an der Adaption
    Halbherzige Veränderungen führen oft zu Verwirrung und Ineffizienz. Sie verlassen alte Strukturen konsequent und etablieren rasch neue Prozesse.
  3. Aktive Einbindung der Mitarbeiter
    Mitarbeiter sollten nicht nur informiert, sondern aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden werden. Dies fördert die Akzeptanz und das Engagement für den Wandel.
  4. Laufende Arbeit an der der Unternehmenskultur
    Veränderungen sollten im Einklang mit der bestehenden Unternehmenskultur stehen oder diese bewusst weiterentwickeln. Ein Abgleich der Werte und Normen kann helfen, Widerstände zu minimieren.

Modelle und Ansätze im Changemanagement

Verschiedene Modelle bieten strukturierte Ansätze für die Umsetzung von Veränderungsprozessen:

Kotters 8-Stufen-Modell
John P. Kotter entwickelte ein Modell mit acht aufeinanderfolgenden Phasen, die von der Schaffung eines Dringlichkeitsgefühls bis zur Verankerung der Veränderungen in der Unternehmenskultur reichen.

Kotter’s Accelerate-Modell (2014)
Eine moderne Weiterentwicklung seines klassischen 8-Stufen-Modells: John Kotter reagierte mit diesem Modell auf die gestiegene Dynamik in Märkten und Unternehmen. Es kombiniert eine klassische, hierarchische Organisation (Operating System) mit einem flexiblen „Change-Netzwerk“ (Dual Operating System). Das Netzwerk aus engagierten Mitarbeitenden unterstützt schnelle Innovationen, während die Hierarchie für Stabilität sorgt. So lassen sich Veränderungen schneller und agiler umsetzen.
Lewins 3-Phasen-Modell
Kurt Lewin beschreibt den Veränderungsprozess in drei Phasen: Auftauen (Unfreezing), Verändern (Changing) und Einfrieren (Refreezing). Dieses Modell betont die Notwendigkeit, bestehende Strukturen aufzubrechen, bevor neue etabliert werden können.

McKinsey 7S-Modell

Dieses Modell betrachtet eine Organisation als ein Zusammenspiel von sieben zentralen Elementen:

Der Clou: Alle Elemente müssen aufeinander abgestimmt sein, damit eine Veränderung erfolgreich ist. Das Modell hilft Führungskräften, Change-Prozesse ganzheitlich zu planen, indem sie nicht nur die „harten“ Faktoren wie Prozesse und Strukturen, sondern auch die „weichen“ Faktoren wie Kultur und Führungsstil berücksichtigen.

Kubler-Ross Change Curve
Ursprünglich aus der Trauerforschung (Elisabeth Kübler-Ross) stammend, wurde diese „Change Curve“ an Changeprozesse angepasst. Sie beschreibt die typischen emotionalen Phasen, die Menschen während einer Veränderung durchlaufen:

Dieses Modell betont die emotionale Dimension des Wandels. Change Manager nutzen es, um zu verstehen, wie Mitarbeitende auf Veränderungen reagieren, und um entsprechende Unterstützungsmaßnahmen (Kommunikation, Coaching, Training) einzuleiten.

Das St. Galler Management-Modell

Im permanenten Wandel bietet das St. Galler Management-Modell eine wertvolle Orientierungshilfe, um Change-Prozesse nicht isoliert, sondern als Teil eines ganzheitlichen Organisationsverständnisses zu gestalten. Es hilft Führungskräften, die vielfältigen Umwelteinflüsse (wie Technologie, Gesellschaft oder Ökonomie) systematisch zu analysieren, um notwendige Anpassungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mit den Ordnungsmomenten „Strategie“, „Strukturen“ und „Kultur“ stellt es sicher, dass nicht nur Prozesse, sondern auch Werte, Denkweisen und Führungsverhalten transformiert werden. Das Modell integriert dabei auch die Perspektive der Anspruchsgruppen und Interaktionsthemen, um Widerstände früh zu identifizieren und Change-Readiness aufzubauen.

Studien zu erfolgreichen Changemanagementprozessen

  1. Unterstützung durch das Top-Management: Die Carsten Behfeldstudie zeigt, dass 92 % der erfolgreichen Change-Projekte eine starke Unterstützung durch das obere Management aufweisen. Diese Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation der Vision und der Motivation der Mitarbeiter.
  2. Einbindung der Mitarbeiter: Die gleiche Studie betont, dass 72 % der erfolgreichen Veränderungen auf eine aktive Einbindung der Mitarbeiter zurückzuführen sind. Partizipation fördert das Engagement und reduziert Widerstände.
  3. Ehrliche und rechtzeitige Kommunikation: Transparente Kommunikation ist laut der Studie in 70 % der Fälle ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von Change-Prozessen. Sie hilft, Unsicherheiten zu minimieren und Vertrauen aufzubauen.
  4. Individuelle Unterstützung: Die Prosci-Studie zeigt, dass Unternehmen, die aktiv auf Widerstände eingehen und Strategien zur Überwindung einsetzen, eine 88 % Erfolgsquote bei Change-Projekten erreichen. Dabei sind Kommunikation, Leadership und die individuelle Unterstützung entscheidend.
  5. Offener Dialog: Laut McKinsey (2022) scheitern bis zu 70 % der Veränderungsprojekte, weil Widerstände ignoriert oder unzureichend adressiert werden. Unternehmen mit einer Kultur des offenen Dialogs und kontinuierlichen Feedbacks reduzieren diese Quote deutlich. Organisationen, die Change-Prozesse als kontinuierliche Reise und nicht als einmaliges Projekt verstehen, sind bis zu 2,4-mal erfolgreicher als andere.
  6. Eine datengesteuerte Auswertung: Laut Capgemini (2023)über die datengetriebene Organisation-mit Daten den Veränderungserfolg beflügeln zeigt sich , dass Transparenz und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden die Akzeptanz signifikant erhöhen (Steigerung der Erfolgsquote um 23 %).

Studien zum permanenten Wandel in Organisationen

Zahlreiche Studien belegen, dass permanenter Wandel längst zur neuen Realität von Unternehmen geworden ist. Laut einer Untersuchung von Deloitte (2023) geben über 80 % der Führungskräfte an, dass ihre Organisationen sich in einem Zustand „kontinuierlicher Transformation“ befinden – angetrieben von Digitalisierung, Kundenanforderungen und geopolitischen Entwicklungen. Die Boston Consulting Group (BCG) zeigt zudem, dass Organisationen, die Veränderungen als kontinuierlichen Prozess statt als Ausnahmezustand begreifen, signifikant widerstandsfähiger und innovativer sind. Eine Studie des Capgemini Research Institute (2023) bestätigt: Unternehmen, die „Change-ready“ sind und eine hohe Veränderungskompetenz aufweisen, erzielen eine bis zu 25 % höhere Performance bei Wachstum und Profitabilität. Diese Studien machen deutlich: Organisationen müssen Change-Management nicht als einmalige Aufgabe, sondern als essenziellen Bestandteil ihrer strategischen DNA verstehen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

Wirtschaftlicher Nutzen: Return on Investment (ROI) von Change

Professionelles Changemanagement zahlt sich aus. Eine Studie von processline zeigt, dass jeder Euro, der in professionelles Change Management investiert wird, in großen Projekten mit einem ROI von 650 % zurückkommt.

Voraussetzungen für „Changereadiness“

  1. Klare Zieldefinition und Strategie
    Die Ziele des Change-Prozesses müssen allen Beteiligten restlos klar sein. Eine schlüssige Strategie, die mit allen Beteiligten abgestimmt ist, bildet die Grundlage für den Erfolg.
    organisationsberatung.net
  2. Schlagkräftigen Kerntruppe
    Eine effektive Kerntruppe sollte Rückhalt in der Geschäftsführung haben, über hinreichende Expertise verfügen und die verschiedenen Stakeholder-Gruppen repräsentieren.
    organisationsberatung.net
  3. Datengesteuerte Führung und Transparenz
    Eine Studie von Capgemini betont, dass datengesteuerte Führung den Veränderungserfolg um 23 % erhöht. Transparenter Umgang mit Daten stärkt das Vertrauen der Mitarbeiter und fördert das Commitment.

Changereadiness beschreibt die Fähigkeit von Organisationen, Veränderungen erfolgreich zu antizipieren, umzusetzen und nachhaltig zu verankern. Organisationen mit einer hohen Changereadiness sind erfolgreicher: Sie erreichen signifikant höhere Erfolgsquoten, reduzieren Widerstände und steigern ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Entscheidend ist, dass Unternehmen nicht nur die strukturellen Voraussetzungen schaffen (z. B. agile Methoden, Change-Teams)sondern auch ihre Kultur weiterentwickelt. Changereadiness ist damit keine statische Eigenschaft, sondern eine kontinuierliche Fähigkeit, die durch Führungskompetenz, klare Kommunikation, Mitarbeiterbeteiligung und kontinuierliches Lernen gefördert wird. Nur so können Organisationen im permanenten Wandel erfolgreich bestehen und ihre strategischen Ziele nachhaltig erreichen. Unternehmen, die diesen Kulturwandel erfolgreich gestalten, sichern sich Wettbewerbsvorteile und bleiben dynamisch und handlungsfähig.



20 Prinzipien, die Hochleistungsteams von Startups lernen können

In der New-Work-Debatte stehen oft Werte wie Selbstorganisation, Sinnorientierung und Flexibilität im Fokus. Doch wie lassen sich diese Werte konkret in Hochleistungsteams übersetzen, die nicht nur effizient, sondern auch innovativ und resilient arbeiten? Die Arbeitswelt von morgen verlangt nach Teams, die nicht nur ihre Aufgaben erledigen, sondern auch kontinuierlich wachsen, lernen und sich anpassen können.

Was macht ein Hochleistungsteam aus? – Erkenntnisse aus Studien

Hochleistungsteams sind Teams, die nicht nur ihre Ziele erreichen, sondern sie regelmäßig übertreffen – und dabei gleichzeitig für Innovation, Zusammenhalt und Arbeitszufriedenheit sorgen. Studien wie die „Google Aristotle Study“ (2015) zeigen, dass psychologische Sicherheit, also die Gewissheit, dass kein Teammitglied für Fragen, Ideen oder Fehler abgestraft wird, eine zentrale Grundlage für Hochleistung darstellt. Auch das MIT Human Dynamics Lab betont, dass Kommunikationsmuster entscheidend sind: Hochleistungsteams pflegen intensive, offene und oft gleichmäßig verteilte Kommunikation. Zudem fanden Forscher wie Katzenbach und Smith (1993) heraus, dass ein klarer gemeinsamer Zweck („Sense of Purpose“) und eine starke gegenseitige Verantwortung für Ergebnisse wichtige Erfolgsfaktoren sind.

DNA von Hochleistungsteams

Insgesamt lässt sich sagen: Hochleistungsteams sind nicht nur fachlich exzellent, sondern schaffen eine Kultur des Vertrauens, des Lernens und der gemeinsamen Verantwortung – und genau hier können Startups als Inspirationsquelle dienen. Diese Teams zeichnen sich außerdem durch Vielfalt an Kompetenzen, eine hohe Selbstorganisation und das Bewusstsein für kontinuierliche Verbesserung aus.

Startup-Teams: Ähnlichkeiten und Unterschiede zu klassischen Hochleistungsteams

Startup-Teams teilen viele Merkmale mit klassischen Hochleistungsteams – insbesondere die Bedeutung von psychologischer Sicherheit, wie auch Edmonson (1999) betonte, und die Fähigkeit, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren. Doch es gibt auch markante Unterschiede: So zeigt eine Studie von Eisenmann et al. (2012), dass Startup-Teams besonders durch eine hohe Toleranz für Unsicherheit geprägt sind – sie akzeptieren Unklarheiten und betrachten Veränderungen als Chancen, nicht als Bedrohung. Anders als in etablierten Teams liegt die Priorität oft auf Geschwindigkeit („Move fast and break things“)- vgl. McGrath 2013. Außerdem sind Startup-Teams laut einer Untersuchung von Klotz et al. 2014 oft stärker durch soziale Netzwerke verbunden: Beziehungen und Empfehlungen aus dem Gründerökosystem prägen die Teamzusammensetzung stärker als formale HR-Prozesse.

Erfolgsfaktoren für unschlagbare Teams

Schließlich zeigt die Forschung von Ensley et al. (2006), dass Startup-Teams oft eine starke geteilte Vision und hohe Gründerzentriertheit haben – eine charismatische Führungskraft zieht Mitstreiter an und sorgt für Zusammenhalt, was jedoch die Gefahr birgt, dass kritische Stimmen seltenes Gehör finden. Zusammengefasst ähneln Startup-Teams klassischen Hochleistungsteams in ihrer hohen Motivation und Teamkohäsion, unterscheiden sich aber durch eine größere Risikobereitschaft, eine höhere Geschwindigkeit und eine oft unkonventionellere Teamkultur.

Doch was, wenn wir den Blick auf Startups richten, die nicht nur innovativ, sondern auch außergewöhnlich leistungsfähig sind?

Tyler Hogge beschreibt in seinem Beitrag „Pattern Matching: 20 Habits of Exceptional Startups“ (2025) die Gewohnheiten, die herausragende Startups von der Masse abheben. Diese Prinzipien reichen von der gezielten Auswahl von Top-Talenten über eine radikale Kundenorientierung bis hin zu einer konsequenten Fokussierung auf Qualität und Geschwindigkeit. Viele dieser Prinzipien lassen sich auch auf andere Organisationen übertragen, die in einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt erfolgreich sein wollen. Er identifiziert zwanzig Verhaltensweisen, die erfolgreiche Startups auszeichnen. Diese Prinzipien bieten wertvolle Impulse für die Gestaltung von Hochleistungsteams in etablierten Unternehmen.

Die 20 Gewohnheiten außergewöhnlicher Teams

  • Erwartungen übertreffen und stetig steigern
    • Erfolgreiche Highperformanceunternehmen setzen sich ambitionierte Ziele und übertreffen diese regelmäßig, was Vertrauen bei Investoren und Kunden schafft.
  • Besessenheit bei der Rekrutierung von Top-Talenten
    • Die Besten investieren intensiv in die Gewinnung außergewöhnlicher Talente und setzen hohe Maßstäbe im Auswahlprozess.
  • Extrem schnelle Produktentwicklung
    • Sie bringen Produkte in kürzester Zeit auf den Markt und reagieren agil auf Feedback und Marktveränderungen.
  • Fokus auf Produktqualität
    • Ein herausragendes Produkt, das Kunden begeistert, steht im Zentrum – Qualität wird nicht kompromittiert.
  • Ablehnung von Bürokratie
    • Flache Hierarchien und direkte Kommunikation ermöglichen schnelle Entscheidungen und fördern Effizienz.
  • Lange Arbeitszeiten
    • Ein hoher Einsatz und Engagement sind charakteristisch, wobei viele Teammitglieder überdurchschnittlich viel arbeiten.
  • Vermeidung unnötiger Veranstaltungen
    • Zeit wird nicht mit irrelevanten Events verschwendet; der Fokus liegt auf Aktivitäten mit direktem Mehrwert.
  • Effizienter Ressourceneinsatz
    • Geld wird gezielt und sparsam eingesetzt, um nachhaltiges Wachstum zu fördern.
  • Schaffung dauerhaften Unternehmenswerts
    • Langfristige Wertschöpfung steht über kurzfristigen Gewinnen; es wird auf nachhaltige Geschäftsmodelle gesetzt.
  • Gesunde Konfliktkultur
    • Offene und konstruktive Auseinandersetzungen werden gefördert, um die besten Lösungen zu finden.
  • Ansprechende Websites und Präsentationen
    • Professionelles Design und klare Kommunikation spiegeln den hohen Anspruch des Unternehmens wider.
  • Klarheit in der Sprache
    • Präzise und verständliche Kommunikation ist essenziell, sowohl intern als auch extern.
  • Schnelle Trennung von Fehlbesetzungen
    • Mitarbeiter, die nicht zur Kultur passen oder die Erwartungen nicht erfüllen, werden zügig verabschiedet.
  • Mitarbeiterbegeisterung
    • Ein starkes Gemeinschaftsgefühl und Stolz auf das Unternehmen fördern Engagement und Loyalität.
  • Schnelle Reaktionszeiten des CEOs
    • Die Führungsebene ist stets erreichbar und reagiert prompt auf wichtige Anliegen.
  • Direkter Kundenkontakt durch den CEO/Founder/Cofunder
    • Führungskräfte stehen im direkten Austausch mit Kunden, um deren Bedürfnisse zu verstehen und umzusetzen.
  • Führungskräfte als aktive Gestalter
    • Anstatt nur zu delegieren, sind Führungskräfte operativ involviert und treiben Projekte aktiv voran.
  • Wettbewerbsorientierte, engagierte Entwickler
    • Technische Teams sind ambitioniert, streben nach Exzellenz und sind motiviert, die besten Lösungen zu entwickeln.
  • Krisen als Chancen nutzen
    • Herausforderungen werden als Gelegenheiten zur Verbesserung und Weiterentwicklung gesehen.
  • Intensität in allen Bereichen
    • Eine hohe Energie und Entschlossenheit durchdringen alle Aspekte des Unternehmens.

Ein vielversprechender Blickwinkel eröffnet sich, wenn wir die Prinzipien erfolgreicher Startups betrachten. Diese jungen Unternehmen sind häufig gezwungen, mit minimalen Ressourcen maximale Ergebnisse zu erzielen – und dabei extrem schnell zu lernen und sich anzupassen. Genau diese Eigenschaften machen sie zu einer spannenden Inspirationsquelle für Hochleistungsteams in etablierten Unternehmen. Diese Verhaltensweisen bieten wertvolle Anhaltspunkte für Hochleistungsteams, die ihre Arbeitsweise reflektieren und optimieren möchten. Die Integration solcher Prinzipien kann dazu beitragen, die Teamdynamik zu stärken und den Weg für nachhaltigen Erfolg zu ebnen. Indem Unternehmen diese Verhaltensweisen adaptieren, können sie ihre Teams stärken und die Grundlage für nachhaltigen Erfolg schaffen.

9 Erfolgshebel für nachhaltige Innovation und Wachstum

– Ein Leitfaden für wachstumsstarke Organisationen

In der Hochgeschwindigkeitszone des Wachstums ist nachhaltige Innovation Pflicht. Für Innovationsleiter und Unternehmer bedeutet das: Sie müssen nicht nur Neues denken, sondern es auch strukturiert skalieren. Die Kunst besteht darin, Geschwindigkeit, Nachhaltigkeit und Wirkung in Einklang zu bringen.

3 wissenschaftliche Impulse

Doppelte Transformation als Wettbewerbsvorteil

Eine aktuelle Analyse der Bertelsmann Stiftung und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zeigt, dass mittelständische Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Digitalisierung gezielt miteinander verknüpfen, deutliche Wettbewerbsvorteile erzielen. Diese „doppelte Transformation“ ermöglicht nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern erschließt auch neue Geschäftsfelder und stärkt die Resilienz gegenüber externen Schocks.

Durch die Studie sollte analysiert werden, welche Treiber und Akteure diese in Gang setzen und herauszufinden, welche Prozesse, Strategien und Entscheidungswege notwendig sind, um den Wandel im Unternehmen umzusetzen. Deutlich wurde, dass das hierfür notwendige Mindset innerhalb einer Organisation einer entsprechenden Unternehmenskultur bedarf und nicht durch eine einzelne Stelle wie der einer oder eines Nachhaltigkeitsbeauftragten allein umgesetzt werden kann. Führung steht hierbei in der Verantwortung und wird als wichtiges Vorbild der gelebten nachhaltigkeitsorientierten Kultur
im Unternehmen betrachtet. ​


Künstliche Intelligenz für grünes Wachstum

Eine Studie untersucht den Einfluss von KI-Innovationen, digitaler Wirtschaft und erneuerbaren Energien auf CO₂-Emissionen. Die Ergebnisse zeigen, dass KI-Innovationen, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Entwicklung der digitalen Wirtschaft signifikant zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beitragen. Im Gegensatz dazu führen das Wirtschaftswachstum (gemessen am BIP) und die Industrialisierung zu einem Anstieg der Emissionen. Die Studie hebt hervor, dass insbesondere die Förderung von KI-Technologien und der digitalen Infrastruktur in Kombination mit Investitionen in erneuerbare Energien entscheidend für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Erreichung von Netto-Null-Emissionen sind. Die Autoren empfehlen daher, politische Maßnahmen zu ergreifen, die diese Bereiche stärken und gleichzeitig umweltfreundliche industrielle Entwicklungen fördern.


Green Innovation steigert Produktivität

Eine Untersuchung zur Wirkung von grünen Innovationen auf die Produktivität von Unternehmen zeigt, dass in emissionsintensiven Sektoren wie der Industrie sowohl grüne als auch nicht-grüne Patente die Produktivität steigern können. Besonders bemerkenswert ist, dass grüne Innovationen in diesen Branchen nicht nur zur Umweltfreundlichkeit beitragen, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft sind. In weniger emissionsintensiven Unternehmen hingegen zeigen grüne Patente eine geringere Wirkung auf die Produktivität. ​Eine Studie von Jiang und Tol (2024) zeigen, dass in emissionsintensiven Sektoren sowohl grüne als auch nicht-grüne Patente die Produktivität steigern können. In weniger emissionsintensiven Unternehmen hingegen zeigen grüne Patente eine geringere Wirkung auf die Produktivität. ​Eine Analyse von CEPR (2023) zeigt, dass eine Verdopplung der jährlichen Anmeldungen grüner Patente das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach fünf Jahren um 1,7 % steigern kann. Diese Studie unterstreicht, dass grüne Innovationen nicht nur ökologische Vorteile bringen, sondern auch erheblich zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen können. ​


9 Erfolgshebeln für die Zukunftsrobustheit

Diese neun Erfolgshebel helfen dabei, Innovation gezielt und zukunftsrobust zu gestalten:


1. Kundenzentrierung als strategisches Betriebssystem

Schnell wachsende Organisationen neigen dazu, sich in internen Prozessen zu verlieren. Innovationsverantwortliche sollten stattdessen konsequent auf Kundennähe setzen. Methoden wie Jobs-to-be-Done oder Customer Journey Mapping helfen, Lösungen nicht für, sondern mit Kunden zu entwickeln. Wachstumsunternehmen mit konsequentem Customer-Driven Innovation Framework erzielen laut Forrester bis zu 40 % schnellere Markteinführungen.


2. Innovationskultur mit Fehlerfreude

Skalierung geht mit Unsicherheit einher. Innovationsleiter:innen müssen Räume schaffen, in denen getestet, verworfen und gelernt werden darf – ohne politische Kosten. Fehlerkultur wird so zur strategischen Ressource für Resilienz und Anpassungsfähigkeit. Fördern Sie „Pre-Mortems“, um vorab Schwächen zu identifizieren und psychologische Sicherheit im Team zu stärken.


3. Eine skalierbare Innovationsstrategie

Zwischen Vision und Realität braucht es klare Leitplanken. Eine skalierbare Innovationsstrategie definiert, wo Ihr Unternehmen nicht innoviert – genauso klar wie das, was im Fokus steht. Das schützt Ressourcen und gibt Orientierung im Wachstum. Nutzen Sie OKRs (Objectives and Key Results), um Innovationsaktivitäten messbar und strategisch ausgerichtet zu steuern.


4. High-Performance durch interdisziplinäre Teams

In wachsenden Organisationen werden Silos schnell zum Innovationskiller. Cross-funktionale, diverse Teams beschleunigen Entscheidungsfindung und erhöhen die Qualität von Lösungen durch multiple Perspektiven. Interdisziplinäre Teams steigern Innovationsquoten um bis zu 30 % – bei gleichzeitig höherer Mitarbeiterbindung.


5. Technologie-orientierte Innovationsarchitektur

Für Innovationsleiter:innen heißt Technologieeinsatz: Enabler, nicht Spielerei. Die Architektur der Innovationsprozesse muss Technologien wie KI, Automatisierung oder digitale Zwillinge intelligent integrieren, um schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Unternehmen, die „Technology Radar“ im Unternehmen etabliert haben, können Reifegrad, Nutzen und Relevanz neuer Technologien kontinuierlich bewerten.


6. Agile Strukturen für exponentielles Wachstum

Skalierbare Innovation benötigt dynamikrobuste Organisationsformen. Klassische Hierarchien bremsen. Innovationsverantwortliche müssen agile Prinzipien auf struktureller Ebene verankern – von Entscheidungswegen bis hin zur Budgetvergabe. Squad-Modelle oder ambidextere Organisationsformen kombinieren Effizienz und Innovationskraft in wachsenden Unternehmen.


7. Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell-Innovation

Wachstum ohne Verantwortung ist keine Option mehr. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Compliance-Thema, sondern die Quelle für neue Geschäftsmodelle, Kundenbindung und Differenzierung. Organisationen, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit gemeinsam vorantreiben, sind resilienter und wachsen profitabler. (Fraunhofer IAO, 2024).

8. Organisationsdesigns, die Innovation ermöglichen – nicht verhindern

Traditionelle Organisationsstrukturen stoßen im Kontext von Wachstum und Innovation schnell an ihre Grenzen. Innovative Designs wie Holacracy, Cell-Strukturen oder plattformbasierte Organisationen schaffen flexible, dezentralisierte Systeme, die schneller auf Marktveränderungen reagieren können. Das Ziel: Selbstorganisation stärken, Verantwortlichkeiten klar verteilen und Informationsflüsse optimieren. In der Praxis bedeutet das oft, Führung als Rolle statt als Titel zu denken und Entscheidungsprozesse dort zu verankern, wo die höchste Kompetenz liegt – nicht zwangsläufig an der Spitze. Das Organisationsmodell von Haier („Rendanheyi“) zeigt eindrucksvoll, wie radikale Dezentralisierung zu mehr unternehmerischem Denken in Teams führt und gleichzeitig Innovation und Kundennähe maximiert.


9. Ambidextrie: Exploitation und Exploration im Gleichgewicht

Ein besonders relevantes Konzept für wachstumsstarke Organisationen ist die Ambidextrie – also die Fähigkeit, gleichzeitig effizient das Bestehende zu optimieren (Exploitation) und Neues zu erkunden (Exploration). Moderne Organisationsdesigns ermöglichen diese Balance durch strukturelle Trennung (z. B. Innovationslabs), prozessorientierte Integration oder durch eine kulturelle Verankerung von Innovationsprinzipien im gesamten Unternehmen. Innovationsleiter:innen spielen dabei eine zentrale Rolle als Brückenbauer:innen zwischen Effizienz- und Innovationslogik. Die zwei Betriebssystem paaren Stabilität und Experimentierfreude. Der Schlüssel liegt im klaren Zusammenspiel.


Nachhaltige Innovation entsteht nicht zufällig. Sie ist das Ergebnis strategischer Führung, technologischer Kompetenz, gelebter Kultur und mutiger Entscheidungen. Wer die neun Hebel gezielt einsetzt, baut eine Innovationsmaschine, die mit dem Tempo des Wachstums mithält – und die Zukunft aktiv gestaltet.



Echt, empathisch, effektiv:

Wertschätzende empathische Kommunikation stärkt die Beziehung

Kommunikation ist weit mehr als der Austausch von Informationen. Sie ist das Fundament jeder zwischenmenschlichen Beziehung – im Beruf, in der Familie, unter Freunden. Doch wie oft kommunizieren wir wirklich so, dass wir den anderen empathisch sehen, verstehen und wertschätzen? In einer Welt, die durch Tempo, Stress und digitale Distanz geprägt ist, geht das Zwischenmenschliche schnell verloren. Umso wichtiger wird eine Form der Kommunikation, die authentisch, empathisch und wertschätzend ist.

Erkenntnisse aus Psychologie, Kommunikationsforschung und Neurowissenschaften belegen, dass diese Form der Interaktion nicht nur unsere Beziehungen verbessert, sondern auch Gesundheit, Resilienz und Teamkultur fördert. Wertschätzende Kommunikation ist eine Schlüsselkompetenz für das 21. Jahrhundert.


Die vier Säulen wertschätzender empathischer Kommunikation

Basierend auf dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg bilden folgende vier Elemente das Fundament:

1. Beobachtung ohne Bewertung

Häufig verwechseln wir unsere Interpretation eines Verhaltens mit der objektiven Beobachtung. Statt zu sagen: „Du bist unzuverlässig“, könnte man sagen: „Du bist heute zehn Minuten später gekommen als vereinbart.“ Diese Unterscheidung reduziert Eskalationen und schafft eine neutrale Gesprächsbasis.

2. Gefühle ausdrücken

Gefühle zu benennen („Ich bin enttäuscht, weil…“) macht uns nicht schwächer, sondern öffnet die Tür zur Verbindung. Menschen, die ihre Emotionen authentisch ausdrücken, werden als vertrauenswürdiger wahrgenommen werden und geraten seltener in Konflikte.

3. Bedürfnisse erkennen

Hinter jedem Gefühl steht ein unerfülltes oder erfülltes Bedürfnis – etwa nach Anerkennung, Sicherheit oder Zugehörigkeit. Wer diese Ebene anspricht, kommuniziert menschlich statt strategisch und eröffnet echte Lösungsräume.

4. Bitten statt fordern

Anstelle von Schuldzuweisungen oder Forderungen treten klare, respektvolle Bitten. Sie geben dem Gegenüber Handlungsspielraum und fördern Kooperation. Eine Bitte könnte lauten: „Wärst du bereit, beim nächsten Mal fünf Minuten früher zu kommen?“


Authentizität ist wirkungsvoll

Authentizität ist ein zentrales Element wertschätzender Kommunikation – und laut der Psychologin Brené Brown eng verknüpft mit Verletzlichkeit. Wer sich zeigt, wie er ist, statt eine Rolle zu spielen, schafft Nähe und Vertrauen.

Neurowissenschaftliche Studien (z. B. durch Tania Singer am Max-Planck-Institut) belegen, dass authentisches Verhalten die Empathie-Areale im Gehirn des Gegenübers aktiviert – insbesondere den präfrontalen Kortex und den Gyrus cinguli. Dies erklärt, warum echte, unverstellte Kommunikation nicht nur glaubwürdig wirkt, sondern auch biologisch empathiefördernd ist.


Empathie – die stille Superkraft

Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen – kognitiv (Verstehen) und emotional (Mitfühlen). Diese Kompetenz entscheidet maßgeblich über den Erfolg zwischenmenschlicher Interaktionen.

Studien aus der Sozialpsychologie zeigen: Menschen mit hoher empathischer Intelligenz sind nicht nur bessere Führungskräfte, sondern auch resilienter, kooperativer und gesundheitlich stabiler. In therapeutischen Kontexten ist Empathie ein zentraler Prädiktor für erfolgreiche Interventionen – wie auch eine neue Metastudie (2024, Uni Oxford) bestätigt.

Empathisch? Die Wissenschaft hinter dem Mitgefühl

Empathie ist ein komplexes Konstrukt, das in verschiedene Dimensionen sichtbar wird:​

  • Emotionale Empathie: Das Mitfühlen mit den Emotionen anderer.​
  • Kognitive Empathie: Das Verstehen der Gedanken und Perspektiven anderer.​
  • Soziale Empathie: Das Verständnis für soziale Kontexte und Systeme.​

Neurowissenschaftliche Studien, insbesondere von Jean Decety, zeigen, dass Empathie sowohl emotionale Resonanz als auch kognitive Prozesse umfasst. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für moralisches Verhalten und soziale Interaktion.

Hier sind fünf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse (Stand 2024/2025) zum Thema Kommunikation – insbesondere im Kontext von Empathie, Authentizität, Digitalisierung und Beziehungsgestaltung:


🧠 Empathie aktiviert selektiv die Spiegelneuronen

Studie: Decety & Cowell, 2023 (Neuroscience & Biobehavioral Reviews)
Forschung zeigt, dass Empathie nicht pauschal aktiviert wird, sondern kontextabhängig und selektiv funktioniert. Spiegelneuronen – zuständig für das „Mitfühlen“ – reagieren stärker auf Menschen, zu denen eine emotionale Nähe oder soziale Zugehörigkeit besteht. Das bedeutet: Empathie ist nicht nur biologisch, sondern auch sozial konstruiert – was den bewussten Umgang mit Vorurteilen in der Kommunikation umso wichtiger macht.


🧘 Achtsame Kommunikation verändert das Gehirn

Studie: Zeidan et al., 2024 (Harvard Mindfulness Lab)
Regelmäßiges Training in achtsamer, nicht-reaktiver Kommunikation (z. B. durch MBSR oder gewaltfreie Kommunikation) führt nachweislich zu strukturellen Veränderungen im präfrontalen Kortex (Selbstregulation) und im anterioren cingulären Cortex (Feinfühligkeit). Achtsame Sprecher:innen sind stressresistenter und kommunizieren klarer und empathischer, auch in Konfliktsituationen.


🧬 Authentizität ist messbar – und wirkt

Studie: Benedetti et al., 2023 (Journal of Social Psychology)
In experimentellen Designs konnte nachgewiesen werden, dass authentische Kommunikation (z. B. das offene Benennen eigener Unsicherheiten oder Grenzen) die Oxytocin-Ausschüttung beim Gegenüber fördert. Das sogenannte „Bindungshormon“ stärkt Vertrauen, erhöht Kooperationsbereitschaft und reduziert defensive Reaktionen. Authentizität ist also neurobiologisch wirksam – und messbar.


💬 Nonverbale Signale machen bis zu 65–70 % der Wirkung aus

Metaanalyse: University of Amsterdam, 2024 – „Digital vs. Face-to-Face“
Obwohl digitale Kommunikation zunimmt, zeigt eine große Metaanalyse: Mimik, Gestik, Tonfall und Körpersprache sind weiterhin die wichtigsten Träger sozialer Bedeutung. In digitalen Formaten (z. B. Videocalls) geht ein erheblicher Teil dieser Signale verloren – was das Risiko für Missverständnisse und Entfremdung erhöht. Für wichtige Gespräche ist persönlicher Kontakt (sofern möglich) überlegen.


🤖 Künstliche Intelligenz kann empathische Kommunikation imitieren – aber nicht ersetzen

Studie: MIT Media Lab & Stanford, 2025 (AI & Society)
KI-Modelle wie GPT-4 können mittlerweile überzeugend empathisch klingen – aber echtes Mitgefühl simulieren sie nur über Datenmuster. Die Studie zeigt: Menschen reagieren emotional unterschiedlich auf KI-generierte vs. menschliche Empathie. Besonders in emotional belasteten Situationen (z. B. Trauer, Konflikte) bleibt menschliche Präsenz unerlässlich – KI kann unterstützen, aber keine Beziehung tragen.


Mitgefühl in der digitalen Kommunikation

In der digitalen Kommunikation gewinnt Empathie zunehmend an Bedeutung. Eine Studie auf arxiv.org untersucht, wie empathische Ausrichtung in Gesprächen modelliert werden kann. Die gute Nachricht: Empathie ist trainierbar. Achtsamkeitsübungen, Perspektivwechsel und aktives Zuhören verbessern die neuronalen Netzwerke, die für Mitgefühl und soziale Intuition zuständig sind.


Kommunikation in der digitalen Welt: Empathie unter neuen Bedingungen

Digitalisierung stellt unsere Kommunikation vor neue Herausforderungen. Emojis, kurze Nachrichten und fehlende nonverbale Hinweise führen oft zu Missverständnissen. Forscher:innen wie Jeremy Bailenson (Stanford) zeigen jedoch, dass mit neuen Technologien – etwa VR-Trainings – auch empathische Fähigkeiten trainiert werden können. Virtuelle Rollenspiele fördern das Einfühlungsvermögen, z. B. durch Perspektivwechsel in Konfliktsituationen.

Wertschätzende Kommunikation ist also auch in der digitalen Welt möglich – erfordert aber bewusste Achtsamkeit.

Kommunikation mit künstlicher Intelligenz: Zwischen Klarheit und Kreativität

Auch im Dialog mit Künstlicher Intelligenz (KI) spielen klare, wertschätzende Kommunikationsprinzipien eine Rolle – wenn auch in leicht abgewandelter Form. KI-gestützte Systeme wie Chatbots, Sprachassistenten oder Schreib-KIs reagieren besonders effektiv auf präzise und kontextreiche Eingaben. Je klarer ein Anliegen formuliert ist, desto besser die Antwort. Ein hilfreicher „Hack“ im Umgang mit KI: Kontext geben („Ich schreibe eine Rede für ein Fachpublikum über X…“) und Rollen zuweisen („Du bist ein empathischer Kommunikationstrainer…“) führt zu deutlich besseren Ergebnissen. Gleichzeitig fördert eine freundliche, respektvolle Interaktion mit der KI – auch wenn sie (noch) kein Bewusstsein hat – ein achtsames Kommunikationsverhalten im Alltag. Letztlich ist der bewusste Umgang mit Sprache, egal ob gegenüber Menschen oder Maschinen, ein Ausdruck von Haltung – und diese Haltung prägt unsere Zukunft mehr, als uns oft bewusst ist.


Umsetzungshacks

Wertschätzende Kommunikation beginnt im Kleinen – in der nächsten Besprechung, beim Gespräch mit dem Partner oder in der Interaktion mit den Kollegen und Mitarbeiternn. Hier ein paar konkrete Impulse:

  • Tägliche Mikro-Momente der Empathie schaffen: Ein echtes „Wie geht es dir?“ kann mehr bewirken als jedes Lob.
  • Aktiv zuhören: Nicht nur auf die Worte achten, sondern auf Mimik, Gestik und Tonfall.
  • Feedback üben: Statt Kritik zu üben, beschreiben, was man wahrgenommen hat und wie es wirkt – mit Ich-Botschaften.
  • Gefühle benennen lernen: Eine „Gefühlskarte“ am Arbeitsplatz oder zuhause hilft, differenzierter zu kommunizieren.
  • Trainings besuchen oder Corporate Learninghacks installieren

Wertschätzung ist eine Haltung

Wertschätzende Kommunikation ist keine Technik, sondern eine Haltung. Sie verbindet Herz und Verstand, schafft Vertrauen und reduziert Konflikte. In einer Welt, die oft laut, schnell und egozentriert ist, ist sie ein Gegengewicht – still, aber wirkungsvoll. Wer empathisch und authentisch kommuniziert, stärkt nicht nur seine Beziehungen, sondern auch sich selbst.



Kommunikation mit künstlicher Intelligenz: Zwischen Klarheit und Kreativität

Auch im Dialog mit Künstlicher Intelligenz (KI) spielen klare, wertschätzende Kommunikationsprinzipien eine Rolle – wenn auch in leicht abgewandelter Form. KI-gestützte Systeme wie Chatbots, Sprachassistenten oder Schreib-KIs reagieren besonders effektiv auf präzise und kontextreiche Eingaben. Je klarer ein Anliegen formuliert ist, desto besser die Antwort. Ein hilfreicher „Hack“ im Umgang mit KI: Kontext geben („Ich schreibe eine Rede für ein Fachpublikum über X…“) und Rollen zuweisen („Du bist ein empathischer Kommunikationstrainer…“) führt zu deutlich besseren Ergebnissen. Gleichzeitig fördert eine freundliche, respektvolle Interaktion mit der KI – auch wenn sie (noch) kein Bewusstsein hat – ein achtsames Kommunikationsverhalten im Alltag. Letztlich ist der bewusste Umgang mit Sprache, egal ob gegenüber Menschen oder Maschinen, ein Ausdruck von Haltung – und diese Haltung prägt unsere Zukunft mehr, als uns oft bewusst ist.


Kommunikation mit künstlicher Intelligenz: Zwischen Klarheit, Haltung und Verantwortung

Die Interaktion mit Künstlicher Intelligenz wird zunehmend Teil unseres Alltags – sei es beim Formulieren von E-Mails, dem Training sozialer Kompetenzen in virtuellen Simulationen oder im Kundendienst. Doch auch hier gilt: Die Qualität des Outputs hängt maßgeblich von der Qualität des Inputs ab. Wer klar, strukturiert und mit konkretem Ziel kommuniziert, erhält präzisere und nützlichere Antworten. Kleine „Hacks“ wie das Zuweisen von Rollen („Verhalte dich wie ein Kommunikationstrainer“, „Antworte wie eine achtsame Führungskraft“) oder das Einrahmen des Kontextes („Ich bereite ein Konfliktgespräch vor…“) helfen, die Antwortqualität deutlich zu verbessern.

Do’s:

  • Sei spezifisch („Ich suche eine Metapher für ein Teammeeting mit Veränderungsdruck“)
  • Gib Kontext („Ich bin Führungskraft in einem sozialen Träger“)
  • Nutze Rollenwechsel bewusst („Sprich wie ein gewaltfreier Mediator“)
  • Stelle Rückfragen – KI kann iterativ denken

Don’ts:

  • Vage Aussagen („Hilf mir bei Kommunikation“ – ohne weitere Details)
  • Unreflektierte Copy-Paste-Nutzung ohne kritisches Denken
  • Blindes Vertrauen in Fakten ohne Überprüfung

Ethik & Verantwortung: Was wir der KI beibringen, bringt sie zurück

Auch wenn KI-Systeme keine Emotionen haben, spiegeln sie unsere Sprache, unsere Werte und unsere Haltungen. Wer abwertend, fordernd oder manipulativ mit KI kommuniziert, trainiert damit auch die digitale Kultur mit – und beeinflusst, wie zukünftige Systeme funktionieren. Studien aus der KI-Ethik zeigen: Sprache formt Systeme. Deshalb ist es ein Akt digitaler Verantwortung, auch Maschinen gegenüber wertschätzend, reflektiert und ethisch zu kommunizieren.

Kritisch bleibt: KI kann Empathie simulieren, aber nicht fühlen. Das heißt, sie kann helfen, Dialoge vorzubereiten, Konflikte durchzuspielen oder Perspektivwechsel zu trainieren – aber sie ersetzt niemals das echte menschliche Gegenüber. Daher gilt: KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Beziehung.

KI in der empathischen Kommunikation schulen

In Trainings zur Gewaltfreien Kommunikation nutzen wir bereits heute KI, um Rollenspiele zu simulieren: „Spiele den verärgerten Kollegen“ oder „Reagiere wie eine Führungskraft mit wenig Empathie“. Dies eröffnet neue Lernräume, insbesondere für introvertierte oder unsichere Menschen und etwa beim Formulieren von Anliegen, der Reflexion eigener Muster oder dem Entwurf von Ich-Botschaften.

Wertschätzende Kommunikation ist mehr als nur eine höfliche Ausdrucksweise; sie ist ein essenzieller Bestandteil erfolgreicher zwischenmenschlicher Beziehungen. Durch die Kombination von Authentizität, Empathie und klarer Ausdrucksweise können Missverständnisse reduziert und das gegenseitige Verständnis gefördert werden.

zum Vertiefen:

arxiv.org – Empathy Modeling in Conversations (2024)

Rosenberg, M.B.: Gewaltfreie Kommunikation, Junfermann Verlag

Brown, B.: Verletzlichkeit macht stark, Kailash Verlag

Singer, T. (2022): Empathie und soziale Intelligenz. MPI Leipzig.

training-vr.de – Wertschätzende Kommunikation